BLKÖ:Schön, Bruno
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 31 (1876), ab Seite: 105. (Quelle) | |||
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[106] die Studien fortsetzte, bis er im Jahre 1828, damals 19 Jahre alt, in den Minoritenorden eintrat. Nach beendigtem Noviziate hörte er an der Wiener Hochschule vier Jahre Theologie und erhielt im Jahre 1833 die Priesterweihe. Nun trat er in die Seelsorge, und zwar als Cooperator an der Klosterpfarre in der Wiener Alservorstadt, und dem Predigtamte sich zuwendend, galt er bald als einer der besten Prediger Wiens, dessen Kanzelvorträge immer stark besucht waren. In seinem Orden bekleidete er in den Jahren 1834–1846 alle Aemter desselben vom Novizenmeister bis zum Klostervorsteher in Wien und Gratz. Im Jahre 1854 wurde er zum Seelsorger in der k. k. Irrenanstalt in Wien berufen, an welcher er noch zur Stunde thätig ist. Einen nach Beda Weber’s Ableben an ihn gestellten Antrag als Stadtpfarrer in Frankfurt a. M. lehnte er ab. Schön ist Doctor der Theologie und Philosophie, ersteres seit 1837, letzteres seit 1867. Schon früher als Schriftsteller, dem ein reicher Humor zu Gebote steht, thätig, widmete S. seit seinem Eintritte in die Seelsorge des Irrenhauses sein ganzes Augenmerk auf die Beobachtung der Irren und bekundete sich in seinen Schriften bald als tiefer, scharfsinniger Forscher im Seelenleben Geistesgestörter. Schon früher war S. in verschiedenen periodischen Blättern, wie in Brunner’s Kirchenzeitung“, in der „Wiener Literatur-Zeitung“, im „Volksfreund“ u. a. schriftstellerisch thätig. Kehrein bezeichnete seine in Gemeinschaft mit Anton Langer verfaßte, in Lang’s „Hausbuch“ erschienene Erzählung: „Der Pfarrer von Ulrichskirchen“ als ein „wahres Meisterstück“. Die Titel seiner bisher selbstständig erschienenen Schriften sind: „Humoristische Pillen gegen üble Laune, Melancholie und dergleichen Grillen“, 3 Bände (Wien 1856-1858, 8°.; 2. Aufl. 1857) mit Beiträgen von Veith u. A.; – „Mittheilungen aus dem Leben Geistesgestörter“ (ebd. 1859, 8°.); – „Briefe über Geistesgestörte für Seelsorger, Eltern, Lehrer und Freunde der Menschkunde“ (ebd. 1861); – „Was hat man bei lebensgefährlichen Fällen zu thun, bis der Arzt erscheint? Nebst Hausmittellehre (ebd. 1875, 8°.). Auch hat Schön des Budweiser Bischofs Jirskk [Bd. X, S. 186][WS 1] „populäre Dogmatik“ in’s Deutsche übersetzt, welche Uebersetzung im Jahre 1862 in Wien im Drucke erschienen ist.
Schön, Bruno (Mönch des Minoritenordens und Schriftsteller, geb. zu Obersandau bei Marienbad in Böhmen im Jahre 1809). Nachdem er das Gymnasium in Eger beendet, ging er nach Wien, wo er an der Hochschule- Kehrein (Jos.), Biographisch-literarisches Lexikon der katholischen deutschen Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller im 19. Jahrhunderte (Zürch, Stuttgart und Würzburg, 1870, Leo Wörl, gr. 8°.) Bd. II, S. 119.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: [Bd. X, S. 188]