BLKÖ:Schüll von Degelmann, Franz Raimund
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 32 (1876), ab Seite: 120. (Quelle) | |||
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[121] verließ er doch nicht den Kampfplatz. Später in den Kämpfen gegen Marmont und Mortier wurde er durch einen Säbelhieb, der seinen rechten Arm traf, undienstbar gemacht, machte aber doch noch am 31. März 1841 im Gefolge des Großfürsten den Einzug in Paris mit. Nach der Rückkehr der Occupations-Armee aus Frankreich kam S. 1819, mittlerweile zum Oberlieutenant befördert, in das Uhlanen-Regiment Erzherzog Karl. Seine zahlreichen Blessuren nöthigten ihn, 1833 in den Pensionsstand zu treten, mit der Vormerkung für die deutsche Garde, in welche er auch bereits am 1. August 1840 eintrat. Anläßlich der ersten Säcularfeier derselben ernannte ihn Se. Majestät zum Major ad honores, in der Garde selbst bekleidete S. die Stelle eines Vice-Seconde-Wachtmeisters. Im November 1858 erhielt S. den erbländischen Adelstand mit dem Prädicate von Degelmann. Von russischer Seite besaß er den goldenen Ehrensäbel mit dem St. Georgen-Bande und den St. Wladimir-Orden.
Schüll von Degelmann, Franz Raimund (k. k. Major und Arcieren-Leibgardist, geb. zu Wien im Jahre 1796, gest. ebenda 14. Februar 1864). Trat im December 1811 als Cadet in das 32. Infanterie-Regiment, damals Nikolaus Fürst Eßterházy, mit welchem er den Winterfeldzug in Rußland mitmachte, worauf er in Folge ausgezeichneten Verhaltens im Jahre 1813 zum Lieutenant im 5. Kürassier-Regimente befördert wurde. Nach der Schlacht bei Dresden zeichnete er sich, als Führer der Bedeckung der noch auf den Anhöhen des Erzgebirges auf dem Rückzuge nach Böhmen begriffenen Artillerie commandirt, durch die Umsicht aus, mit welcher er den häufigen Angriffen der Feinde muthigsten und erfolgreichen Widerstand leistete. Vor der Schlacht von Leipzig kam S. als permanenter Ordonnanz-Officier zu dem Großfürsten Constantin von Rußland, in welcher Stellung er gleichzeitig Adjutantendienste versah. Bei dem Angriffe auf Wachau, in welchem der Großfürst persönlich die Garde-Cavallerie-Brigaden zum Angriffe führte, focht S. in mehreren Attaken mit, wurde schwer verwundet und blieb als todt auf dem Schlachtfelde liegen. Später aufgefunden, kam er in das Spital nach Leipzig und kehrte nach seiner Genesung in seinen früheren Dienst zurück. Noch focht er in der Affaire bei St. Dizier, in der Schlacht bei Brienne und in jener bei Arcis sur Aube. Wieder von einer Flintenkugel im rechten Schenkel verwundet,- Oesterreichischer Militär-Kalender, herausg. von Hirtenfeld (Wien, 8°.) 16. Jahrgang (1865), S. 174.