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BLKÖ:Schaub, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schaup, Franz
Band: 29 (1875), ab Seite: 123. (Quelle)
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Schaub, Franz (Astronom und Mathematiker, geb. zu Groß-Schweinbarth in Niederösterreich am 23. April 1817). Beendete die Studien an der Wiener Hochschule, an welcher er auch die philosophische Doctorwürde erlangte. Dem Lehramte aus den Naturwissenschaften, welche, insbesondere Mathematik und Astronomie, er frühzeitig mit großem Eifer betrieb, sich zuwendend, wurde er im Jahre 1840 Assistent und 1843 Adjunct der Wiener Sternwarte. Im Jahre 1850 erfolgte seine Ernennung zum Professor der Astronomie an den zwei nautischen Lehranstalten, nämlich dem Marine-Cadeten-Collegium und der Handels- und nautischen Akademie in Triest, im Jahre 1857 jene zum Director der Marine-Sternwarte, in einiger Zeit zum Director der hydrographischen Anstalt ebenda, welchen Posten er bis zu seiner am 9. August 1865 erfolgten Beförderung zum Director der Handels- und nautischen Akademie ebenda bekleidete. Schaub war und ist wohl noch in seinen Fächern auch schriftstellerisch thätig und hat herausgegeben: „Compendium der ebenen und sphärischen Trigonometrie“ (Wien 1849, 8°.), in’s Italienische übersetzt von den Gebrüdern R. und L. Zamara unter dem Titel: „Compendio di trigonometria piana e sferica“ (Triest 1855, lit. artist. Abtheilung des österreichischen Lloyd, gr. 8°., mit 1 lith. Taf.); – „Leitfaden für den Unterricht in der nautischen Astronomie an der k. k. Marine-Akademie“ (Triest 1853; 2. Aufl. ebd. 1860, mit eingedr. Holzschn.), in’s Italienische übersetzt unter dem Titel; „Guida allo studio dell’ astronomia nautica. Prima versione italiana con aggiunte dell’ autore“ (ebd. 1856, 8°., m. Holzschn. im Texte); – „Magnetische Beobachtungen in östlichen Theile des Mittelmeeres, ausgeführt im Jahre 1857“ (ebd. 1858); – „Ueber die Deviationen des Compasses, welche durch das Eisen eines Schiffes verursacht werden. Nach dem Englischen von L. J. Evans, K. N., F. R. S. und Archibald Smith, M. A., F. R. S. deutsch bearbeitet“ (Wien 1864, Gerold, gr. 8°., mit 6 Tafeln). Von den in periodischen Fachschriften erschienenen Arbeiten Schaub’s sind anzuführen, in den Annalen der Wiener [124] Sternwarte: „Die totale Sonnenfinsterniß von 1842“ (Bd. XXII, 1843); „Die Länge von Palermo, aus 9 Sternbedeckungen berechnet“ (Bd. XXXIV, 1854); – in den Comptés rendus etc.: „Observation de l’eclipse annullaire de Soleil du 9. Octobre 1847 à Cilly en Styrie“ (tom. XXV, 1847); – „Sur les éléments de la comète découverte le 3. Octobre 1847 par Mr. De Vico“ (tom. XXVI, 1848); und in den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, mathem.-naturw. Classe: „Beobachtungen des Encke’schen Kometen an der interimistischen Sternwarte in Triest“, wovon auch Sonderabdrücke erschienen sind. Ferner sind von Schaub zahlreiche Kometen- und Planeten-Beobachtungen in verschiedenen Bänden von Schumacher’s „Astronomischen Nachrichten“ enthalten; überdieß gab er gemeinschaftlich mit Karl Littrow vom Jahre 1843 (dem XXII. Bande) an die Annalen der Sternwarte in Wien heraus.

Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, Lex. 8°.) Bd. II, Sp. 771. – Grunert’s Archiv für Mathematik und Physik. XII. Thl. 1. Heft. – Zarncke (Friedr.), Literarisches Centralblatt für Deutschland (Leipzig, Avenarius, 4°.) 1865, Sp. 289. –