BLKÖ:Schaumburg, Armand
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Schaumberger, Hanns Martin |
Nächster>>>
Schaumburg, Karl | ||
Band: 29 (1875), ab Seite: 134. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Armand Schaumburg in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Schaumburg [vgl. das Nähere S. 135 in den Quellen], wurde S. am 1. October 1834 zu dem in seiner Vaterstadt eben garnisonirenden 49. Infanterie-Regimente, damals Baron Langenau, jetzt Baron Heß, als Cadet assentirt; avancirte 1843 zum Lieutenant zweiter Classe. rückte 1848 in die erste Classe vor und wurde 1849 zum Oberlieutenant, 1854 zum Capitän-Lieutenant und 1859, nach 25jähriger Dienstzeit, zum wirklichen Hauptmann befördert. Als Oberlieutenant beim 3. Feldbataillon des Regiments eingetheilt, wohnte Schaumburg dem Feldzuge in Ungarn und speciell der Belagerung von Komorn bei. Am 2. Juli 1849 in der ersten Schlacht von Komorn war das 3. Bataillon Heß in der Brigade des Obersten Baron Schneider, im ersten vom Feldmarschall-Lieutenant Grafen Schlik befehligten Armeecorps eingetheilt und beordert, die Vertheidigung des Acser Waldes in der linken Flanke und nebstdem noch die Verbindung mit der Brigade Reischach zu erhalten. Oberlieutenant Schaumburg war im Walde einer feindlichen Abtheilung von 25 Mann mit 1 Officier und der Fahne des ersten Honvedbataillons ansichtig geworden. Mit nur acht Mann warf er sich diesen entgegen, brachte dem feindlichen Hauptmanne einen Hieb und eine solche Wunde am Arme bei, daß ihm der Säbel entfiel; der Fahnenträger wurde erschossen, der Tambour blessirt, 15 Mann ergaben sich als Gefangene, die übrigen ergriffen die Flucht und die feindliche Fahne wurde von Schaumburg erobert zurückgebracht. Der Corpscommandant Graf Schlik sandte den tapferen Officier als Courier an Se. Majestät den Kaiser, zu Allerhöchst dessen Füßen er die eroberte Fahne niederlegen durfte und dagegen den Orden der eisernen Krone dritter Classe erhielt. In der Schlacht am 11. Juli machte Schaumburg als Interims-Commandant der achten Division einen mit Erfolg gekrönten glänzenden Angriff auf das im Acser Walde gelegene, vom Feinde hartnäckig vertheidigte Jägerhaus, wurde aber dabei durch einen Streifschuß an der rechten Hand verwundet. Vorübergehend nach Beendung des Feldzuges zur Gensdarmerie transferirt, wurde er aber 1852 über eigenes Ansuchen zum Regimente wieder rücktransferirt. Mit dem Regimente in Dalmatien stationirt, [135] gelang es Oberlieutenant Schaumburg, durch seine zweckmäßigen Anordnungen und energisches Einschreiten, einen in jenen Gegenden üblichen Zweikampf aus Blutrache zwischen einem Montenegriner und einem Mainoten am 11. September 1852 zu verhindern; da derlei Kämpfe zuletzt in förmliche blutige Parteikriege zwischen ganzen Stämmen und Ortschaften ausarten, so ward dieß Resultat von Militär- und Civilbehörden gewürdigt und Schaumburg gegenüber auch schriftlich anerkannt. Bei schon sehr geschwächter Gesundheit machte Schaumburg als Hauptmann trotz der Vorstellungen seiner Vorgesetzten und Kameraden den Feldzug 1859 in Italien noch mit, zeitweise kaum vermögend, sich aufrecht zu erhalten. Sein Brustleiden war dadurch unheilbar geworden, und zwei Jahre später unterlag er demselben im 52. Lebensjahre, mit Hinterlassung einer Witwe und eines vierjährigen Sohnes. Der mit der Verleihung des Ordens der eisernen Krone verbundene Ritterstand wurde drei Jahre nach dem Tode des Vaters auf den ihn überlebenden einzigen Sohn übertragen.
Schaumburg, Armand (k. k. Hauptmann, geb. zu Mainz 20. Jänner 1810, gest. zu St. Pölten 6. Juli 1861). Ein Sohn des Wiener Buchhändlers- Ritterstands-Diplom vom 24. December 1864. [In Anerkennung der Waffenthat des Vaters wurde aus kaiserlicher Gnade gemäß den Statuten des Ordens der eisernen Krone dritter Classe, welchen der Vater erhalten hatte, dem Sohne Franz Ser. Joseph der erbländische Ritterstand verliehen.] – Militär-Zeitung. Herausg. von Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1861, S. 567. – Streffleur (Val.)[WS 1], Oesterreichische militärische Zeitschrift (Wien, gr. 8°.) II. Jahrg. (1861), Bd. IV, S. 54 u. f. [während das Adelsdiplom des Sohnes das Jahr 1820 als das Geburtsjahr des Vaters Armand S. angibt, erscheint in der Streffleur’schen Zeitschrift der 20. Jänner 1810 als dessen Geburtsdatum]. –
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Streffleur (Vinc.).