BLKÖ:Schindler (Hauptmann)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 30 (1875), ab Seite: 27. (Quelle) | |||
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Berger mit einem Bataillon von Wenzel Colloredo-Infanterie vergebliche Angriffe auf den Gegner unternahm, dann durch die Gefangennehmung des Generals Grafen Merveldt beim Brückenbaue über die Pleiße, niedergedrückt waren. Unsere unten genannte Quelle, welcher wir diese Notiz entnehmen, fragt: „Was ist aus dem so tapferen Vertheidiger des Schlosses Dölitz, aus Oberlieutenant Schindler, geworden? Sie gibt wörtlich folgende Antwort: „Er starb als pensionirter Hauptmann 1827 zu Biala in k. k. Galizien. Auf seinem Sarge prangte außer dem „wohlverdienten Armeekreuze“ kein Ordenszeichen, er wurde für seine eben geschilderte That mit der „Anführung seines Namens in der Schlacht-Relation“ belohnt. Dieser Mann hatte es in mühsamer Erkletterung zur benannten Charge gebracht, und da er vielleicht der dermaligen Anforderung der Neuzeit an Bildung nicht entsprach, trat er, wo ihm ein Dienst übertragen wurde, als fester Vorgesetzter auf, den weder Mühe noch Gefahr einschüchtern konnte, was der Charakter des wahren Soldaten ist“. [Militär-Zeitung. Herausg. von Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1860, Nr. 83, in den Armeenachrichten: „Das Schloß Dölitz am 16. October 1813“.]
13. Schließlich verdient Hauptmann Schindler von Wenzel Colloredo-Infanterie bleibende Erinnerung für seine mannhafte Vertheidigung des Schlosses Dölitz, welche eine der interessantesten Episoden bildet aus den Tagen der Völkerschlacht im October 1813. Das von den Unseren besetzte Dorf Dölitz wurde am 16. October g. J. von den Franzosen hart bedrängt. Aus dem Dorfe selbst hatte sich Alles bereits geflüchtet und ein Theil der Bewohner im gleichnamigen festen Schlosse Schutz gesucht. Gegen Abend 8 Uhr griff der Feind das Schloß von Neuem auf das Heftigste an und forderte die Besatzung zur Uebergabe auf. Nachdem diese verweigert worden, bewarf er das Schloß mit Vollkugeln, Kartätschen und Granaten. Ein dadurch entstandenes Dachfeuer wurde, bald entdeckt, rasch unterdrückt. Der Vertheidiger des Schlosses war Oberlieutenant Schindler, welcher mit der unter seinem Befehle stehenden Compagnie alle Angriffe auf das Entschiedenste abschlug. An dem alterthümlichen Thore des Schlosses und an dessen Mauern sah man noch im Jahre 1860 und vielleicht noch heute die Kanonen- und Kartätschenkugeln, welche in dasselbe eingeschlagen und dort, wo sie trafen, eingemauert wurden, und eine daneben stehende Linde trägt auch die Kanonenkugeln als Schlacht- und Siegeszeichen. Die mannhafte Vertheidigung des Schlosses, das Schindler gegen die bedeutende Uebermacht gehalten, hielt die Franzosen von weiterem Vordringen zurück, hob mächtig die moralische Stimmung unserer Truppen, welche durch einige Mißerfolge in nächster Nähe, so bei Lösnitz, wo Oberst