BLKÖ:Schlaun von Linden, die Freiherren, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schlecht, Leopold
Band: 30 (1875), ab Seite: 56. (Quelle)
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Zur Genealogie der Freiherrnfamilie Schlaun von Linden. Von diesem ursprünglich hessischen Geschlechte, das sich immer Schlaun von Linden schrieb, begab sich ein Zweig in das Hochstift Münster und von diesem Zweige stammen die heutigen – im Mannsstamme auch bereits erloschenen – Freiherren von Schlaun. Den Titel „von Linden“ (Name des bei Münster gelegenen Erbgutes) nebst dem Reichsadel erlangte Jodok [57] Schlaun in Würdigung der im Schmalkaldischen Kriege geleisteten Dienste und besonders bei Wasungen bezeigten Tapferkeit mit Diplom ddo. 12. März 1546. Jodok’s in seiner Ehe mit Maria de la Hamaide d’Anvyn (gest. 1594) erzeugter Sohn Johann erhielt zugleich mit seinem Bruder Arnold, churtrier’schem Rath und Hofgerichts-Director, mit Diplom des Kaisers Ferdinand II. ddo. 15. December 1622 eine Bestätigung darüber. Der Urenkel des obigen Jodok, nämlich Johann Conrad Schlaun von Linden (geb. 1695), ein Sohn des Heinrich Schlaun von L. und der Agnes geb. de Bernardi-Bernardis und Enkel von Johann Schlaun von L. und der Anna geb. Niemeyer von Lindenschmied, trat in fürstbischöfliche paderbornische Dienste. Er wurde hierauf churcölnischer General-Inspector der Festungen, Chef der Ingenieure und der Artillerie und starb 1773 als Gouverneur von Meppen. Johann Conrad war zweimal vermält: 1) mit Anna Katharina geb. von Jehnmann; 2) mit Marianne geb. Rohrmann. Nur von seiner zweiten Gemalin hinterließ er Kinder: Martin Conrad, gest. als Canonicus zu Münster; Moriz Gerhard, nachmaliger Freiherr, dessen Lebensskizze S. 55 mitgetheilt wurde; Antonia, gestorben als Nonne zu Münster; und Maria Anna, gestorben als Witwe des hannover’schen Rittmeisters von Müllern. Gerhard Moriz Freiherr von Schlaun vermälte sich mit Josepha Christiane Julie Gräfin Keglevich (gest. 1807), deren einzige Tochter Josepha seit 17. März 1851 verwitwete Freiin von Ottenfels-Gschwind (geb. 2. November 1798), Sternkreuz-Ordensdame und Besitzerin der Herrschaft Besanecz in Croatien ist.

Wappen. Quadrirter Schild mit Mittelschild, in welchem drei silberne (auch grüne) Lindenblätter mit ihren Stielen in Form eines Schächerkreuzes zusammengestellt sind (Stammwappen). 1: Von Roth und Silber geschacht, mit einem schwarzen Adler belegt; 2: in Blau ein geharnischter schwertschwingender Arm; 3: gleichfalls in Blau ein schwarz gefügter silberner Thurm, über welchem eine silberne Kugel schwebt; 4: von Roth und Silber geschacht und mit einem natürlichen Türkenkopfe belegt. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf derselben drei gekrönte Turnierhelme. Der mittlere trägt den Adler von 1, der rechte zwischen einem von Roth und Silber übereck getheilten offenen Fluge die drei Lindenblätter, der linke den geharnischten Arm von 2. Die Helmdecken sind rechts roth, links blau, beiderseits mit Silber belegt. Schildhalter: rechts ein wilder Mann, links ein Türke.