BLKÖ:Schlechta von Wschehrd, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Schlechta von Wschehrd, Franz Xaver Vincenz Freiherr |
Nächster>>>
Schlechta von Wschehrd, Victorin Cornel | ||
Band: 30 (1875), ab Seite: 61. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Johann Schlechta von Wschehrd in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[63] so bedeutend, daß er derselben wegen an den Hof Wladislaus’ II., Königs von Ungarn und Böhmen, berufen wurde. Daselbst besorgte er lange Zeit den Briefwechsel des Königs, der sich überhaupt mit ihm in den wichtigsten und geheimsten Angelegenheiten berieth. Er glänzte in der Dichtkunst und wurde als Redner mit Cicero verglichen. Er war Mitglied der zu ihrer Zeit berühmten Donaugesellschaft, zu welcher Celtes, Cuspinian, Balbi, Joh. Stabius, Bohuslaw Lobkowitz von Hassenstein, die Brüder Bonomi, der Veszprimer Bischof Johann Vitez u. A. gehörten. Nachdem S. viele Jahre am Hofe seines königlichen Mäcens zu Ofen zugebracht, kehrte er um 1505 in seine Heimat auf seine Burg Kosteletz zurück, nachdem er das Jahr zuvor Magdalena von Straschnitz als Gattin heimgeführt. Auf seiner Burg lebte er der Pflege der Wissenschaften, ohne jedoch die öffentlichen Angelegenheiten ganz zu vernachlässigen, denn er kam öfter nach Prag, wo er an den Berathungen der Stände theilnahm. Von seinen Arbeiten erschien das Werk Microcosmus, ein Denkmal seines philosophischen Geistes, eine Frucht 20jähriger Feile, im Drucke. Mit den gelehrtesten Männern seiner Zeit, so mit Conrad Celtes und Erasmus von Rotterdam, stand er im brieflichen Verkehre und wurden seine Briefe an Beide durch den Druck veröffentlicht. [Oesterreichischer Zuschauer, Herausg. von J. S. Ebersberg (Wien, 8°.) Jahrg. 1839, Nr. 150: „Der Preisbecher“, historische Skizze von J. L. Knoll. – (Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) Jahrg. 1821, S. 86 im Texte u. S. 89. – Prochaska (Faustin), De saecularibus liberalium artium in Bohemia et Moravia fatis Commentarius (Pragae 1782, 8°.) p. 230, 239–247, 261 et 321. – Světozor (Prager illustrirtes Blatt, kl. Fol.) II. Jahrg. (1868), S. 321, im Texte (in der Geschichte der lateinischen Dichtung in Böhmen).] –
2. Johann Schlechta (geb. zu Kosteletz in Böhmen am 24. Jänner 1465, gest. auf seiner Burg Kosteletz am 29. August 1522). Sein Vater Nikolaus erscheint als der schon erwähnte Stammvater dieses Geschlechtes. Johann erhielt eine sorgfältige Erziehung und seine wissenschaftlichen Kenntnisse waren