BLKÖ:Schmidt, Josepha

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 30 (1875), ab Seite: 280. (Quelle)
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74. Schmidt, Josepha. Dieser Name gewinnt in eigenthümlicher Weise Interesse für dieses Lexikon. Josepha (geb. zu Ulten um das Jahr 1820) war die Tochter des damaligen Besitzers des sogenannten „Mitterbades“ im Thale Ulten, einem der reizendsten Thäler im Landgerichtsbezirke Lana in Südtirol. „Zu Anfang der Vierziger-Jahre“, so berichtet unsere Quelle, „hatte der damalige Besitzer des „Mitterbades“ Holzner, eine Tochter Josepha, die schönste und sittsamste Jungfrau des Ortes. Mehrere Jahre hindurch fand sich unter den Badegästen auch ein norddeutscher Edelmann ein, der seine Wohnung in Obermais nahm und dem Mitterbade regelmäßig Besuche abstattete. Er nannte sich Otto von Bismarck-Schönhausen und war bei seinen kaum 30 Jahren ein schöner ritterliche Mann. Allmälig entspann sich zwischen ihm und Josepha ein herzliches Verhältniß und ein sehr lebhafter, durch den (noch 1868 lebenden) „Badhiesel“ vermittelter Briefwechsel. Endlich kam es zu einem förmlichen Heirathsantrage. Der märkische Junker warb, allen Standesvorurtheilen zum Trotz, um die Hand Josepha’s. Aber Holzner lehnte den Schwiegersohn ab, weil derselbe nicht katholisch war. Josepha wurde bald darnach von Alois Schmidt, einem Beamten der landesfürstlichen Stiftung in Salzburg, heimgeführt. Jetzt ist sie schon seit vielen Jahren todt.“ So Heinrich Noe in seinem lieblichen Büchlein: „Ein Frühling in Meran“.

Innsbrucker Nachrichten (Localblatt, 8°.) 1868, Nr. 218.