BLKÖ:Schober, Johann Baptist
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 31 (1876), ab Seite: 65. (Quelle) | |||
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[66] wurde restaurirt und nicht nur mit dem Nothwendigen versehen, sondern dabei auch auf Schönheit und Bequemlichkeit Rücksicht genommen. Die im Jahre 1846 stattgehabte Feier des siebenhundertjährigen Bestandes des Stiftes wurde unter seinen Auspicien in würdigster Weise begangen. Unter solchen Umständen gingen die verhängnißvollen Jahre 1848 und 1849 am Stifte fast spurlos vorüber. Der Abt erreichte das Alter von 67 Jahren und starb auf dem dem Stifte gehörigen Schlosse Mühldorf, das sich, wie das nahe gelegene Bad Mühllacken, der besonderen Obsorge des Prälaten zu erfreuen hatte.
Schober, Johann Baptist (Abt des Prämonstratenserstiftes Wilhering, geb. zu Ober-Weissenbach im Mühlkreise Oberösterreichs 15. Jänner 1783, gest. im Schlosse Mühldorf 9. Juni 1850). Der Sohn schlichter, nicht unbemittelter Landleute; in der Taufe erhielt er den Namen Anton, beim Eintritte in’s Mönchsleben vertauschte er denselben mit Johann Baptist. Die Studien legte er zu Freistadt bei den Piaristen, dann in Linz zurück und im Jahre 1801 trat er zu Wilhering in den Prämonstratenserorden, in welchem er im Mai 1806 die Profeß ablegte und am 14. September d. J. die erste Messe las. Dem Lehramte aus den mathematischen Disciplinen sich zuwendend, wurde er im Jahre 1807 zum Professor der Arithmetik und griechischen Sprache am k. k. Gymnasium in Linz ernannt, worauf er nach einigen Jahren die Professur der reinen und angewandten Mathematik am k. k. Lyceum ebenda erhielt. Zugleich beschäftigte er sich viel mit Physik und Philosophie, supplirte auch mehrere Jahre ersteren Gegenstand. Nach 25jähriger Wirksamkeit im Lehramte fiel nach Abt Benno’s Tode im Jahre 1832 auf ihn einstimmig die Wahl zum Prälaten, worauf Se. Majestät ihn zum k. k. obderennsischen Regierungsrathe und 1833 zum Director der philosophischen Studien ernannten, welche Würde er durch 15 Jahre, bis 1849, bekleidete. Als Abt des Stiftes harrte seiner eine große Aufgabe, welche er in so ausgezeichneter Weise gelöst, daß man ihn in der Geschichte seines Stiftes den „Wiederhersteller“ desselben nennt. So hat er die stark beschädigte Stiftskirche vollkommen restauriren, ebenso das Stiftsgebäude selbst neu herstellen, den unvollendet gebliebenen Tract desselben ausbauen und in demselben die bisher in einem Gewölbe befindliche Bibliothek und sämmtliche im Stifte zerstreuten Gemälde als Sammlung in würdiger Weise aufstellen lassen. Ein Naturalien-Cabinet hat er ganz neu angelegt, die Münzensammlung um viele Stücke vermehrt und sie, wie auch das Archiv, vollständig geordnet. Aber auch, was sonst zum Stifte gehört, die Pfarrhöfe der Landpfarren, die Wohnungen und Nebenbauten derselben, die Schulhäuser, Alles- Oesterreichisches Bürgerblatt für Verstand, Herz und gute Laune (Linz, 4°.) 1850, Nr. 102: Nekrolog.