BLKÖ:Schröder, Karl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 31 (1876), ab Seite: 343. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schröder, Karl|31|343|}}

5. Karl Schröder, k. k. Oberst, Zeitgenoß. Befand sich im J. 1842 als Armee-Lieutenant zur Hörung des höheren Curses in der Akademie und kam 1843 als Lieutenant zu dem damaligen Ingenieur-Corps, als welcher er nach Ragusa in Dalmatien stationirt wurde. Bei seiner Beförderung zum Oberlieutenant kam er nach Cattaro und blieb bis 1848 in Dalmatien. In stufenweiser Vorrückung zum Hauptmann und Stabsofficier im Corps erfolgte im April 1869 seine Ernennung zum Oberst und zur Zeit befindet er sich als Genie-Chef bei dem General-Commando in Brünn. Die öffentliche Aufmerksamkeit richtete sich auf Schröder erst zu Anfang des Jahres 1870 anläßlich der im Herbste 1869 in Dalmatien ausgebrochenen Unruhen. Er hatte sich während derselben als Genie-Chef in Dalmatien befunden und in der „Militär-Zeitung“ einige Artikel über dieses Land und den ausgebrochenen Aufruhr unter dem omineusen Titel: „Aus dem österreichischen Kaukasus“ erscheinen lassen. Diese Artikel erregten in Militärkreisen um so größeres Aufsehen, als der Oberst keinen Anstand nahm, sie mit seinem vollen Namen zu unterzeichnen. Ihr Inhalt erschien der Behörde der Art, daß die Nummern der Militär-Zeitung, welche besagte Artikel enthielten, mit Beschlag belegt und eine Fortsetzung derselben verhütet wurde. Die Blätter meldeten auch in einiger Zeit, daß über Oberst Schröder wegen dieser Mittheilungen, auf Befehl des Kriegsministeriums, die gerichtliche Voruntersuchung verhängt worden sei. Ueber den Ausgang derselben wurde nichts bekannt. Der Oberst befindet sich, wie schon oben bemerkt, zur Zeit als Genie-Chef in Brünn. [Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1870, Nr. 1942: „Ein Epilog zum Kriege in Dalmatien“; Nr. 1968: „Jagd nach Manuscripten militärischen Inhalts“. – Der Floh (Wiener Spott- und Witzblatt) 1870, Nr. 11, mit den Schlußversen: Das ist des Heeres schlimmste Pest, | Wenn man Soldaten schreiben läßt | Zum warnenden Exempel. | Stoßt ihn hinaus zum Tempel, | Sonst schickt ihn der Civilverstand | Als Gouverneur in’s Küstenland.] –