Zum Inhalt springen

BLKÖ:Schrader, Clemens

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Schouppe, Alfred
Band: 31 (1876), ab Seite: 253. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Clemens Schrader in Wikidata
GND-Eintrag: 119368773, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schrader, Clemens|31|253|}}

Schrader, Clemens (gelehrter Jesuit, geb. zu Itzum in Hannover im Jahre 1820). Widmete sich nach beendeten philosophischen Studien, aus welchen er im Jahre 1843 die Doctorwürde erlangt, dem geistlichen Stande, wurde im Jahre 1846 zum Priester geweiht und erhielt im Jahre 1848, in welchem er, bereits 28 Jahre alt, in den Orden der Gesellschaft Jesu eingetreten war, am römischen Collegium das Doctorat der Theologie. Dem Lehramte sich zuwendend, wurde er 1850 Professor der Dogmatik zu Löwen, wurde 1851 nach Rom [254] berufen, als Studienpräfect im deutschen und Professor der Einleitung in’s neue Testament am römischen Collegium, an welchem ihm im Jahre 1853 der Vortrag der Dogmatik zugewiesen wurde. Im J. 1857 erfolgte seine Berufung als Professor desselben Faches an die Wiener Hochschule, an welcher er zur Stunde noch thätig ist. Die Titel der von ihm bisher herausgegebenen Schriften sind: „De triplici ordine naturali, praeternaturali et supernaturali“ (Wien 1864); – „Theses theologicae quas in Vindobonensi Academia synopsis instar auditoribus tradidit“. Series I. (Freiburg 1862); Series II. (ebd. 1863); Series III. (ebd. 1863): Series IV et V. (ebd. 1865); Series VI. (ebd. 1868); Series VII. (ebd. 1869), der Inhalt dieser Theses behandelt die bekannten jesuitischen Themata, als: „de praedestinatione“, „de gratia actuali“, „de fide utrum imperari ea possit“, „de libertate generatim“ u. s. w.; – „De unitate Romana. Liber I. διδακτικος“ (Freiburg 1862); „liber II. πραγματικος“ (Wien 1866). Im Verein mit Passaglia ließ S. erscheinen: „De Ecclesia Christi“, 2 vol. (Regensburg 1856), gab ferner heraus: „Petavii dogmata theologica“, tom. I (Rom 1853); – „Da immaculata Virginis conceptione“, 3 vol. (ibid. 1857), und schickte dem von ihm selbst angeregten Sammelwerke: „Der Papst und die modernen Ideen“, I.–V. Heft (Wien 1864–1867) ein Vorwort voraus. Kleinere Arbeiten sind in theologischen Sammel- und Zeitschriften enthalten. Schrader ist consultor commissionis specialis pontificiae, Mitglied der katholischen Akademie und der Akademie von der unbefleckten Empfängniß in Rom, zu welch letzterer er sich ja doch durch sein dreibändiges Werk über diesen heiklen Gegenstand vollständig qualificirt hat. Sch. soll bereits (1874) gestorben sein.

Kleines biographisches Lexikon, enthaltend Lebensskizzen hervorragender, um die Kirche verdienter Männer (Znaim 1862, Lenck, 8°.) S. 246.