Zum Inhalt springen

BLKÖ:Schouppe, Alfred

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Schrader, Clemens
Band: 31 (1876), ab Seite: 253. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Alfred Schouppé in Wikidata
GND-Eintrag: 1032447117, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Schouppe, Alfred|31|253|}}

Schouppe, Alfred (Maler, geb. zu Grabovnice im Sanoker Kreise in Galizien im J. 1812). Die Schulen besuchte er in Przemysl, trat alsdann beim Civil-Bauamte in den öffentlichen Dienst, in welchem er 11 Jahre verblieb. Bei seiner Liebe zur Kunst und da sich in seinem Amte wenig verlockende Aussichten darboten, gab er seine Stelle auf und wanderte frohgemuth, höhere Ziele verfolgend, nach Italien, wo er in Rom in der Akademie von St. Luca unter Tommaso Minardi vier Jahre auf das Emsigste Kunststudien oblag. Alsdann in seine Heimat zurückgekehrt, widmete er sich zunächst der Historienmalerei und seine ersten größeren Bilder waren: „Uebertragung der Leiche der h. Katharina durch Engel“ und „Abschluss des Friedens und Zahlung der Kriegsschuld nach dem persischen Kriege“, aber damals schon malte er einige Landschaften, wo er ein besonderes Geschick an den Tag legte. Nach dreijährigem Aufenthalte im Vaterlande zog es ihn von Neuem in’s gelobte Land der Kunst, und er bereiste nun dasselbe durch vier Jahre, studirte und malte dort die besten Werke italischer Kunst, zu gleicher Zeit aber viel nach der Natur. Nun wieder heimgekehrt, malte er im Anbeginne meist Altarbilder, von diesen sind bekannt: ein „Christus mit den Heiligen Petrus und PauI“, ein „H. Joseph“, für eine Kirche in Podolien; „Die unbefleckte Empfängniss Mariä“, für die Kirche zu Konin; der „H. Stanislaus“, für eine Kirche in Czenstochau. Allmälig aber wendete er sich ganz der Landschaftsmalerei zu, in welcher er bald zu den besten Meistern dieses Faches zählte. Von seinen Gemälden sind sonst noch bekannt: „Griechische Hochzeit zu Girgenti“; – „Meerbusen von Sorrento“; – „Ansicht der Lomnitzer Spitze und des Rothen Klosters vom Berge Grabczycha in den Pieninen“, in Krakau ausgestellt im Jahre 1861; – „Ansicht von Schloss Czorstyn und Niedzyca“; – „Das Schloss Truczyn“; – „Ruinen des Schlosses Ogrodzieniec“, die sämmtlich in den Krakauer Kunstausstellungen der Sechziger-Jahre zu sehen waren. Der Künstler hat in der Folge seinen Aufenthalt in Warschau genommen und die Schlösser und Burgen Polens, vornehmlichen jene im Tatra, sind Lieblingsvorwürfe seines naturwahren Pinsels. Aber nicht blos als ausübender Künstler ist S. denkwürdig, auch seine energische Thätigkeit für Förderung und Hebung der Kunst unter seinen Landsleuten sind erwähnenswerth. In Folge dessen hat ihn die Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste im Königreiche Polen, für deren Begründung er selbst ungemein thätig gewesen, als Mitglied in ihren engeren Ausschuß gewählt.

Krakauer Zeitung 1861, Nr. 126; 1862, Nr. 115 u. 124; 1865, Nr. 122, im Feuilleton.