BLKÖ:Schrattenbach (Graf)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 31 (1876), ab Seite: 269. (Quelle)
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8. Ein Schrattenbach endlich ist es, der, zu Luther’s Zeiten lebend, am Sonntage die Messe geschwänzt und auf der Jagd sich erlustigte, dafür aber nämlich wegen Jagens am Sonntage mit schwerer Geldbuße bestraft wurde. Aus der Haut des an jenem Sonntage erlegten Hirschen ließ er sich nun Beinkleider machen und mit diesen, durch das dafür bezahlte Strafgeld sehr kostspieligen Unaussprechlichen erschien er zur Verwunderung der Gäste und zum Entsetzen des Hofgesindes bei einem Hoffeste. Als ihm einer der Hofleute diese Tracht verweisen wollte, brüstete sich der Graf, daß er die theuerste Hose beim Feste trage und erzählte: mit welch hoher Summe in die herzogliche Casse er für das Jagen am Sonntage im eigenen Forste geahndet worden. Dieser Stoff ist in den „Wiener Spaziergängen“ von Anastasius Grün im Gedichte: „Die ledernen Hosen“ köstlich behandelt. Wie denselben Stoff ein Pseudonym Namens Styriacus in der „Gartenlaube für Oesterreich“, II. Jahrg., Nr. 25, unter dem Titel: „Der Graf von Schrattenbach“ wieder und gar so behandeln konnte, ist nicht recht begreiflich. Kannte Styriacus die „Ledernen Hosen“ in den „Spaziergängen“ nicht? Oder wollte er es gar besser machen?