BLKÖ:Schwabe von Waisenfreund, Vincenz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 32 (1876), ab Seite: 267. (Quelle)
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2. Sein Sohn Vincenz (geb. 2. Mai 1783, gest. 1. December 1847) diente zur Zeit, als Wien in den Jahren 1797 und 1800 feindlicher Seits bedroht war, im akademischen Corps und erhielt dafür die silberne Aufgebots-Medaille; dann trat er im Jahre 1805 in den [268] Staatsdienst, und zwar als Praktikant bei dem hofkriegsräthlichen Auditoriate. Zur Zeit der nach dem Preßburger Frieden, 26. December 1805, vorgenommenen Reduction der Armee trat er zur Hofkammer über und rückte in seinen Rangstufen bis 6. März 1841 zum wirklichen Hofrathe vor. Während seiner Dienstzeit bearbeitete er ein Pensionsnormale für die Civil-Staatsdiener, Exreligiosen, das Militär und die Marine in den mit 1814 von Oesterreichern und wiedererworbenen italienischen Provinzen, welche nie zum Drucke gelangte Arbeit in der Registratur des aufgehobenen Staatsrathes aufbewahrt wurde; dieser Arbeit folgte eine zweite, im Drucke erschienene, betitelt: „Das allgemeine österreichische Civil-Pensions- und Provisions-System“ (Wien 1844, Staatsdruckerei, 8°.), wovon Dr. G. Bolza eine italienische Uebersetzung unter d. Tit.: „Normali austriache sulle pensioni e provisioni competenti agli impiegati, alle loro vedove ed ai figli superstiti“ (Milano 1845, 8°.) veröffentlicht hat; ferner war S. einer der Haupturheber und Gründer des im Jahre 1823 in’s Leben gerufenen und noch zur Stunde blühenden Wiener Witwen- und Waisen-Institutes. Für diese seine Verdienste wurde er mit Diplom ddo. 24. Juli 1846 in den erbländischen Adel mit dem Prädicate Waisenfreund und dem Ehrenworte Edler von erhoben. Hofrath Vincenz war zweimal vermält, in erster Ehe mit Karoline von Schloißnigg (geb. 28. Februar 1802, gest. 8. März 1835), in zweiter Ehe mit Betti Bernard aus Bayern. Aus dieser Ehe stammt Karl Ritter Schwabe von Waisenfreund, dessen Lebensskizze S. 266 mitgetheilt wurde. Ministerialrath Karl Ritter Schwabe von Waisenfreund war (seit 23. Nov. 1850) vermält mit Marie Neumann (geb. am 12. November 1826), aus welcher Ehe vier Kinder stammen: Rudolph (geb. 9. October 1851), Karoline (geb. 7. September 1853), Elisabeth und Marie (beide geb. 2. August 1859).

Wappen. Ein in die Länge und halb quer getheilter Schild. Im rechten blauen Felde nächst dem Hauptrande ein goldstrahlendes Auge Gottes und darunter drei knieende nackte, um die Lenden mit einem weißen Schurze versehene Kinder, eins über zweien, das obere vorwärts gekehrt und in einem mit beiden Händen vor sich gehaltenen offenen Buche lesend, die unteren gegengekehrt und mit zum Beten gefalteten Händen, aufwärts blickend. Links im oberen silbernen Felde drei auffliegende (2 über 1) natürliche Bienen; und im unteren rothen Felde eine natürliche Eule, stehend auf einem querliegenden Buche mit schwarzem Einband und goldenem Schnitte. Auf dem Schilde ruhen zwei zu einander gekehrte gekrönte Turnierhelme. Die Krone eines jeden trägt einen offenen Adlerflug, jener zur Rechten ist von Gold über Blau, links abgewechselt quergetheilt und durch zwei in einander gelegte rechte Hände verbunden; jener zur Linken ist rechts von Silber über Roth, links abgewechselt quergetheilt und schließt einen pfahlweise eingestellten zweiarmigen silbernen Anker mit Querholz und Ring ein. Die Helmdecken des rechten Helms sind blau mit Gold, links roth mit Silber unterlegt.