BLKÖ:Schwarz, Cornel (Vater)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schwarz, August
Band: 32 (1876), ab Seite: 317. (Quelle)
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4. Cornel Schwarz, der Vater (geb. zu Wangen im Allgäu 24. Mai 1774, gest. zu Saalfelden 22. November 1822). Der Sohn eines unbemittelten Leinwebers; als der Vater früh starb, nahm sich der Stadtpfarrer Weiß des Knaben an, durch dessen Verwendung er in das Stift Ottobeuren kam. Von dort ging er auf den Rath einiger Conventualen, welche in Salzburg als Professoren angestellt waren, nach Salzburg, wo er durch seinen Fleiß bald vorwärts kam. Zuerst wurde er Hauslehrer im Capellhause. Nachdem er sechs Jahre auf diesem Posten thätig gewesen, erhielt er, indem er in der Zwischenzeit die Rechte studirt, die Anstellung eines Mitterschreibers (Actuars) zu Golling, 1801 zu Teisendorf, 1803 in Neumarkt, von wo er 1805 wieder nach Teisendorf zurückkam; wurde aber noch im nämlichen Jahre Oberschreiber (Adjunct) zu Fügen im Zillerthale. Daselbst hatte S. durch Umtriebe eines Nebenbuhlers im Amte schwere Tage zu bestehen, insbesondere als die Tiroler sich von der Herrschaft Bayerns frei machen wollten und den bayerischen Behörden den Gehorsam kündeten, bei welcher Gelegenheit sein Feind ihn den Tirolern als mit den Bayern im besten Einverständnisse stehend schilderte. Dadurch wurden die Tiroler so gegen ihn erbittert, daß S. sich flüchten mußte und in Teisendorf Zuflucht suchte. Aus dieser Zeit zeichnete er seine Erlebnisse in einem „Tagebuche aus dem Tiroler Kriege 1809“ auf, sie beginnen mit 11. April g. J. und reichen bis zum 7. September g. J. und sind als unbefangene, wahrheitsgetreue Aufzeichnung jener denkwürdigen Periode nicht uninteressant. Sie sind in der in den Quellen genannten Lebensbeschreibung, welche sein Sohn, der Pater Heinrich Jos. Schwarz veröffentlicht hat, S. 10–15 abgedruckt. Nach beendeten Wirren besserte sich seine Lage, er kam anfangs 1810 als Oberschreiber nach Thalgau und wurde im April 1811 Landrichter in Saalfelden, als welcher er 11 Jahre bis an seinen Tod thätig war. In seine Zeit (29. Juli 1811) fällt der Brand Saalfeldens, bei welchem von 121 Häusern des Marktes 108 abbrannten. Durch seine energischen Bemühungen richtete sich der Ort in kurzer Zeit wieder, auf, erhielt ein schönes Gotteshaus und eine Schule. Ein früher Tod entriß ihn seiner Familie. Auf einer Fahrt hatte er sich durch einen Sturz aus dem Wagen in den inneren Organen verletzt, und erst 43 Jahre alt, erlag er seinen mehrjährigen Leiden, eine Witwe mit zwölf unmündigen Kindern hinterlassend. Von diesen sind Cornel und Heinrich Joseph zu nennen. Ueber Ersteren siehe die folgende Notiz, über Letzteren die besondere Lebensskizze S. 295. [Schwarz (Heinrich), Die Geschichte meines frühentschlafenen Vaters Herrn Cornel Schwarz u. s. w. (Salzburg 1862, Endl u. Penker, 8°., 65 S.).] –