BLKÖ:Schwarzmann, Ludwig
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 32 (1876), ab Seite: 345. (Quelle) | |||
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[346] über welche er genaue Kenntniß hatte. Nachdem sich aber die Colonne bei Passirung des Bega-Canals etwas aufgehalten, hatte der Feind Kenntniß und Zeit gewonnen, sich vorzubereiten und bereits zum Empfange des Angriffs eine dichte Plänklerkette mit der Unterstützung von seinen Batterien entwickelt. Die 5. Compagnie Sivkovich bildete die Avantgarde der Colonne und warf, gleichfalls in Plänklern aufgelöst, die feindlichen Tirailleurs in die rückwärts gelegenen Gärten zurück. Während die 6. und 7. Compagnie die Batterie im Sturmschritte nahmen, die Besatzung niedermachten und die Geschütze vernagelten, drang der heldenmüthige Hauptmann Schwarzmann mit der 8. Compagnie gegen den Gyorgyevich’schen Garten, wo ebenfalls eine feindliche Batterie aufgestellt war, stürzte sich auf dieselbe und wurde, der Erste in dieser Compagnie, vom Feinde tödtlich blessirt und, noch ehe ihn seine Mannschaft befreien konnte, weggeführt. Nun drangen die vom Colonnen-Commandanten Major Pöschl persönlich geführten Soldaten in die Batterie ein und machten Alles nieder. Der Colonnen-Commandant Major Pöschl rühmt vor Allem die Todesverachtung des verwundet in Gefangenschaft gerathenen Hauptmanns Schwarzmann, der mit dem Rufe: „Mir nach!“ seine Compagnie zum Heldenmuthe entflammte. Der tapfere Schwarzmann kam zwar mit dem Leben davon, büßte aber in Folge der Amputation seinen rechten Arm ein. S. wurde für sein tapferes Verhalten mit dem Ritterkreuze des kais. österr. Leopold-Ordens mit der Kriegsdecoration ausgezeichnet, sowie unter Verleihung des Majors-Charakters und -Pension in den Ruhestand versetzt, in der Folge aber Commandant des Filial-Invalidenhauses zu Neu-Lerchenfeld bei Wien, später ad latus des Invalidenhaus-Commandanten zu Wien und mit 1. November 1871 Oberstlieutenant und Stellvertreter des Invalidenhaus-Commandanten.
Schwarzmann, Ludwig (k. k. Oberstlieutenant, geb. in Galizien im Jahre 1820). Trat in jungen Jahren als Cadet in das Infanterie-Regiment Nr. 41, damals Baron Watlet, wurde 1838 Lieutenant, 1847 Oberlieutenant und 1849 Hauptmann im Regimente. Mit dem Regimente bei Ausbruch der ungarischen Revolution in der Festung Temesvár garnisonirend, machte er die verschiedenen Expeditionen und Gefechte der dortigen Garnison, so die beiden Schlachten von Arad am 14. December 1848 und jene des 7. Februar 1849 mit. Besondere Gelegenheit zur Auszeichnung fand aber Schwarzmann bei einem Ausfalle der Temesvárer Garnison in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 1849. Sch. commandirte die 8. Compagnie. Diese war in der Colonne des Majors Pöschl, welche die Erstürmung der feindlichen Batterien am linken Bega-Ufer zur Aufgabe hatte, eingetheilt. Diese Colonne war, begleitet von dem Ingenieur-Oberlieutenant Keil, in der Stille durch das verschanzte Lager auf einer Floßbrücke über den Bega-Canal gegen die in Angriff zu nehmenden Puncte vorgerückt und wurde durch den Gefreiten Blaszek vom Regimente Nr. 41, damals Sivkovich, welcher einige Tage früher scheinbar zu dem Feinde übergegangen war, dreißig Gulden Handgeld von diesem genommen und als Pionnier bei den Tranchéen verwendet, während der Arbeit über das Glacis barfuß, von feindlichen Plänklern verfolgt, nach Temesvár zurückgekommen war, zu den feindlichen Batterien geführt,- Diplom des Ritterkreuzes des Leopold-Ordens. – Handschriftliche Notizen des Grafen Thürheim.