BLKÖ:Schwoy, Franz Xaver

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schytz, Karl
Band: 33 (1877), ab Seite: 197. (Quelle)
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Schwoy, Franz Xaver (Augustiner-Chorherr und theologischer Schriftsteller, geb. zu Nikolsburg in Mähren im J. 1784, gest. zu Baden nächst Wien 30. August 1832). Ein Sohn des um Mährens Topographie vielverdienten Franz Joseph Schwoy [s. den Vorigen]. Nachdem er das Gymnasium bei den Piaristen in Nikolsburg besucht, ging er nach Olmütz, wo er nach beendeten philosophischen Studien die Theologie hörte, alsdann in das Stift der regulirten Chorherren zum h. Augustin in Klosterneuburg eintrat, in welchem er im Lehramte verwendet, die Dogmatik vortrug. Aus dem Kloster folgte er dem Rufe als Beichtvater der Erzherzogin Marie Clementine, damaligen Prinzessin von Salerno, und als Lehrer und Erzieher ihrer Tochter Marie Auguste, nachmaligen Prinzessin Orleans Herzogin von Aumale. Als der Prinz Leopold von Salerno mit seiner Gemalin, der Erzherzogin, nach Sicilien zurückkehrte[WS 1], begab sich auch Sch. als Beichtvater und Erzieher dahin. Während seines Aufenthaltes mit der Familie des Prinzen von Salerno in Baden nächst Wien im Jahre 1832 ereilte ihn der Tod im Alter von erst 48 Jahren. Schwoy war als theologischer Schriftsteller sowohl vor als nach seiner Uebersiedelung nach Neapel thätig und sind von ihm bekannt: „Primizrede am Feste des h. Martyrers Wenzeslaus“ (Wien 1822, Wimmer, gr. 8°.); „Soldatenpredigt, vorgetragen am Schlusse der geistlichen Uebungen vor dem ersten Regiment der kön. neapolitanischen Schweizergarde am Palmsonntage 1829. Von einem damals in Neapel wohnenden Regular-Priester der Wiener Erzdiöcese“ (Wien 1832, Wimmer, gr. 8°.), diese erst nach Schwoy’s Tod herausgegebene Rede stand schon früher in der von Pletz herausgegebenen „Neuen theologischen Zeitschrift“ abgedruckt; – „Das katholische Glaubensprinzip aus der Geschichte der christlichen Offenbarung nachgewiesen“ (Wien 1823, 8°.). Dieses Buch ist nur ein Auszug aus Ziegler’s „Institutiones [198] theologiae catholicae“ Auch übersetzte Sch. des Barbaro Quadrupani „Unterweisungen zur Beruhigung ängstlicher Seelen in ihren Zweifeln“ und desselben „Geistlicher Wegweiser für fromme Seelen“ (beide Wien 1832, Mech.-Congr., 16°.) und begann die Herausgabe einer Uebersetzung der „Acta Martyrum“ von Ruinart unter dem Titel: „Echte und ausgewählte Acten der ersten Märtyrer, nach den ältesten Ausgaben und Handschriften gesammelt und kritisch beleuchtet durch Theodorich Ruinart“, wovon aber nur der 1. Bd. (Wien 1831) von Sch. erschien, die Fortsetzung übernahm nach Sch.’s Tode sein Ordensbruder Vinc. Alois Seback (s. d.). Auch war Sch. Mitarbeiter der ersten Jahrgänge der damals in’s Leben gerufenen „Wiener Jahrbücher der Literatur“. Sch. liegt auf dem Friedhofe in Baden bei Wien begraben, wo der Prinz Leopold v. Salerno dem Lehrer und Erzieher seiner Tochter ein stattliches Denkmal hatte setzen lassen.

Theater-Zeitung, herausg. von Adolph Bäuerle (Wien, gr. 4°.) 1841, S. 912 in der Rubrik „Wiener Tagblatt“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: zurrückkehrte.