BLKÖ:Seckendorf, die Freiherren und Grafen von, Genealogie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 33 (1877), ab Seite: 266. (Quelle) | |||
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Joseph I. am 5. September 1706 in der Person Christoph Sigmund’s Ritterhauptmanns des Kantons Staigerwald in den Freiherrnstand und von König Friedrich I. von Württemberg am 6. November 1810 in der Person des vormaligen Staatsministers Freiherrn Johann Karl Christoph in den Grafenstand erhoben und 1841 wurde die Linie Aberdar-Oberzenn der Adelsmatrikel des Königreichs Bayern bei der Grafenclasse einverleibt. Aus der Gudent’schen Linie erhielt ein Zweig von Kaiser Karl VI. mit Diplom vom 2. April 1719 in der Person des kais. Feldmarschall-Lieutenants, nachherigen Feldmarschalls Freiherrn Friedrich Heinrich von Seckendorf (siehe dens. S. 261) die Reichsgrafenwürde. Graf Friedrich Heinrich von S. starb aber ohne Erben zu hinterlassen. Aus derselben Hauptlinie u. z. aus dem sächsischen Hause, erlangte nachher Freiherr Adolph Franz Karl, kön. sächsischer Rath und Director der Stände des Stiftes Merseburg, am 18. Jänner 1816 vom Könige Friedrich Wilhelm III. die preußische Grafenwürde. Die Seckendorf standen zum Kaiserstaate in mancherlei Beziehungen und geschieht Jener, welche für den Kaiserstaat näheres Interesse haben, in einzelnen Lebensskizzen nähere Erwähnung. Doch weitaus in vorwiegendem Verhältnisse stehen sie mit ihren Diensten zu Bayern, Württemberg, [267] Sachsen und Preußen. Von der II. (Gudent’schen) Hauptlinie lebt das Haus Weischlitz in Oesterreich u. z. Freiherr Eduard Hartmann, k. k. Lieutenant (geb. 25. September 1803) in Böhmen; Freiherr Ferdinand Ottomar (geb. 28. Juli 1806) vermält mit Mathilde geb. Szepssy, gleichfalls k. k. Lieutenant in Ungarn und Freiherr Oscar Edwin (geb. 14. Juli 1808) ist auch k. k. Lieutenant. Des Freiherrn Ferdinand Ottomar Sohn Hermann (geb. 10. Mai 1839), war im Jahre 1866 k. k. Oberlieutenant in der kaiserlichen Armee – ebenso sind die Sproßen des Hauses Burckersdorf, gleichfalls von der II. (Gudent’schen) Hauptlinie in Oesterreich ansässig, u. z.: Bernhard Veit Ernst Freiherr von S. (geb. 26. Juni 1828), lebt als Rittmeister in Pension in Graz, er hat zwei Söhne; von seinen Brüdern ist Cäsar (geb. 23. November 1830) k. k. Rittmeister in Pension und lebt in Wien, und Veit Ludwig (geb. 2. Juli 1847) war noch im Jahre 1866 k. k. Oberlieutenant in der Armee, ist (seit 10. August 1864) mit Henriette geborene Biedermann (geb. 10. Jänner 1840) vermält und lebt gleichfalls in Wien. Von der Oberzenn’schen Linie bei Ansbach ist Hermann Freiherr von Seckendorf in Oesterreich seßhaft [siehe über denselben in den Quellen Nr. 1]; endlich von der gräflichen Linie Aberdar-Oberzenn ist der Chef der I. Linie Friedrich Karl Ludwig Graf von Seckendorf (geb. 18. März 1813), k. k. Oberlieutenant a. D. Die übrigen Glieder der Freiherren und Grafen von S. stehen in Civil- oder Militärdiensten Bayerns, Württembergs, Sachsens und Preußens. [Abesser (Sigm.), Oratio funebris in honorem equitis H. G. a Seckendorf. (Daselbst befindet sich als Anhang: Historica descriptiva gentis Seckendorf ex editis ac manuscriptis et document. congesta a H. G. a Seckendorf.) – Journal von u. für Franken III. St., S. 647–80: „Einige Bruchstücke als Beitrag zur älteren Geschichte des fränkischen adel. Geschlechts der Freiherren von Seckendorf. – Zedler’s Universal-Lexikon 36. Bd., Sp. 886 u. f.].
I. Zur Genealogie der Freiherren und Grafen von Seckendorf. Die Seckendorf sind ein altes fränkisches Geschlecht, das seine Stammregister bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurückführt, in welchem im Jahre 1262 ein Ludwig von Seckendorf in einer Bamberger Stiftungsurkunde als Zeuge vorkommt und der als der gemeinschaftliche Stammvater aller Freiherren und Grafen von Seckendorf erscheint. Den Namen Seckendorf führen sie von einem gleichnamigen Weiler, welcher zwischen Kadolzburg und Langenjena gelegen ist, wie denn überhaupt der größere Theil ihrer übrigen Güter sich in dieser Gegend befindet. Des obgenannten Ludwig v. S. jüngster Sohn Aberdar hatte drei Söhne, welche als die Stammväter der noch heute blühenden drei Hauptlinien dieses Geschlechtes erscheinen. Diese Hauptlinien sind: I. Seckendorf-Aberdar mit den Nebenlinien: 1) Aberdar-Sugenheim-Weingartsgreuth; 2) Aberdar-Unterzenn-Ebneth; 3) Aberdar-Gröningen; 4) Aberdar-Gröningen-Erkenbrechtshausen; – 5) Aberdar-Oberzenn (die heutige gräfliche Linie). II. Seckendorf-Gudent mit den Nebenlinien: 1) Haus Meuselwitz; 2) Haus Weischlitz; 3) Haus Zingut; 4) Haus Burckersdorf; 5) Haus in Schlesien; – 6) Haus in Sachsen und Braunschweig; 7) Haus Linderode; 8) Haus Oberzenn bei Ansbach: a) ältere, b) jüngere Speciallinie; 9) Gräfliches Haus Gudent. III. Rheinhöfische (oder Rinhofer) Hauptlinie mit zwei Nebenlinien. Die Aberdar’sche Hauptlinie wurde von Kaiser