BLKÖ:Silva de Santa Cruz, Peter Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 34 (1877), ab Seite: 298. (Quelle)
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Silva de Santa Cruz, Peter Graf (k. k. Rittmeister, ehemaliger kön. spanischer Oberst, geb. in Spanien 1788, gest. zu Wien am 17. Juni 1855). Von vornehmer spanischer Familie, trat er im ersten Decennium dieses Jahrhunderts in kais. österr. Kriegsdienste, und machte, bereits Rittmeister, im 8. Kürassier-Regimente Großfürst Constantin die Befreiungskriege in Deutschland und Frankreich mit Auszeichnung mit. 1827 quittirte er und trat in spanische Dienste, in welchen er bis zum Obersten emporstieg. Er zog sich Ende der Dreißiger-Jahre nach Wien zurück, wo er, von hohen Wohlthätern unterstützt, in größter Zurückgezogenheit und anscheinender Dürftigkeit lebte. Einige Tage vor seinem Tode ließ er sich in das Allgemeine Krankenhaus bringen, und man setzte voraus, daß nur die Noth diesen Schritt ihm eingegeben haben mochte. Der Feldmarschall Fürst Windisch-Grätz, sein einstiger Oberst und Regimentscommandant hatte, so bald er die Lage des Grafen erfahren, sich persönlich in das Krankenhaus begeben und sogleich Anstalten getroffen, daß der Patient sofort wieder in seine Wohnung in der Herrengasse überbracht wurde, wo es ihm an Pflege und Bequemlichkeit, eben auch durch seine Wohlthäter, bis zu seinem im 68. Lebensjahre erfolgten Hinscheiden nicht fehlte. Da stellte sich nach dem Tode, zur Ueberraschung Aller, welche den Grafen näher gekannt hatten, heraus, daß er wohl nicht Ursache gehabt, so karg und dürftig zu leben, wie es thatsächlich der Fall war, denn er hinterließ an baarem Gelde nicht weniger als 80.000 Gulden CM., wovon die Hälfte in Silberzwanzigern und die andere Hälfte in Staatspapieren sich vorfand. Die Nachricht von seinem Ableben, als dem seines Vetters beziehungsweise Oheims, gab Maximilian Graf Wallis Freiherr von Karighmain als Testamentsvollstrecker im eigenen, wie im Namen Sr. Excellenz des Marquis von Santa Cruz de Mudela, Granden von Spanien 1. Cl., Familienchefs und Erben.

Militär-Zeitung, Herausg. von Hirtenfeld (Wien 4°.) 1855, Nr. 74, S. 443.