BLKÖ:Sinzendorf, Franz Wenzel (1724–1792)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 35 (1877), ab Seite: 17. (Quelle) | |||
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Maria Theresia lebten von den Sinzendorf des Namens Franz Wenzel und Wenzel folgende: a) ein Franz Wenzel, vom jüngsten Ast der Ernstbrunn’schen Linie, Sohn des vorgenannten Reichshofrathes und nachmaligen Gesandten in Regensburg und im Haag, (geb. 28. Juli 1724, gest. 29. März 1792); b) ein Wenzel Joseph, vom mittleren Ast der Ernstbrunn’schen Linie (geb. 4. März 1720, Todesjahr unbekannt), ein Sohn des Grafen Karl Michael Tobias, von dem nichts weiter bekannt ist: c) ein Wenzel Johann Eustach, vom Hauptast der Ernstbrunn’schen Linie (geb. 19. Februar 1724, gest. 25. Mai 1773), und d) dessen Sohn Wenzel (geb. 2. August 1755, gest. 2. Mai 1810). Da also nur ein Wenzel mit dem Beinamen Franz, außer dem Regensburger Gesandten, nämlich dessen gleichnamiger Sohn Franz Wenzel, in dieser Zeit erscheint, so möchte anzunehmen sein, daß er der in Rede stehende, von der „Oesterreichischen Biedermanns-Chronik“ erwähnte Präsident des Wiener Appellationsgerichtes sei, der zugleich Ritter des goldenen Vließes war. [Oesterreichische Biedermanns-Chronik. Ein Gegenstück zum Phantasten- und Prediger-Almanach (Freiheitsburg, [Akademie in Linz] 1784, kl. 8°.) I. (und einziger) Theil, Seite 221.] –
10. Eines Franz Wenzel gedenkt die „Oesterreichische Biedermanns-Chronik“ mit folgenden Worten: „Ritter des goldenen Vließes, k. k. wirklicher geheimer Rath, Kämmerer und Präsident des Appellationsgerichtes in Wien, Gerechtigkeitsliebe ohne Rücksicht der Sache und der Parteien, Freymüthigkeit ohne Gleichen und beyspielswürdiger Edelmuth in allen Handlungen sind die Hauptzüge in dem Charakter dieses vaterländisch gesinnten vortrefflichen Ministers, der zugleich unter allen Großen als der erste theoretische und praktische Jurist angesehen werden kann. Er hat der seligen Monarchin eben den, der in einer wichtigen Rechtssache, da er Vicepräsident der obersten Justiz war, wider ihn diente, zum Advocaten der Unterthanen empfohlen, der es auch wurde“. So die „Biedermanns-Chronik“. Welcher Wenzel oder Franz Wenzel, wie ihn die „Biedermanns-Chronik“ nennt, ist gemeint? Zur Zeit der Regierungsperiode der Kaiserin