BLKÖ:Solař, Hieronym Johann Nepomuk

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Solar (Zeichner)
Band: 35 (1877), ab Seite: 243. (Quelle)
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Solař, Hieronym Johann Nepomuk (čechischer Schriftsteller, geb. zu Neuhaus in Böhmen 3. Mai 1827). Nachdem er die Ortsschule besucht, bezog er das Gymnasium in Budweis, wo er auch die philosophischen Studien beendete. In dieser Zeit lag er auch mit besonderem Eifer der Erlernung seiner Muttersprache ob. Am 21. September 1847 trat er zu Želiv in den Prämonstratenserorden und nahm den Klosternamen Hieronymus an. Am 28. September 1850 legte er das Klostergelübde ab und verblieb bis zum 25. Juli 1852 in Königgrätz, wo er die theologischen Studien beendete, die [244] Priesterweihe erhielt, worauf er sich für das Lehramt vorbereitete. Nun wirkte er fünf Jahre als Lehrer der lateinischen, deutschen und čechischen Sprache zu Deutschbrod, kehrte darauf in’s Kloster zurück, in welchem er, eine kurze Zeit abgerechnet, während welcher er als Caplan zu Humpolez thätig war, zur Stunde sich aufhält. Ueber sein Andringen, worin ihn sein geistlicher College, der Caplan Joseph Stribal, energisch unterstützte, entstand aus freiwilligen Beiträgen das Gotteshaus auf dem Friedhof von Humpolez, zu dem im Jahre 1869 der Grundstein gelegt wurde. Im Jahre 1852 betrat S. die schriftstellerische Laufbahn, u. z. zunächst in der zu Neusohl erscheinenden kirchlichen Zeitschrift: „Cyrill a Method“, und in der zu Brünn ausgegebenen „Hlas katolícke jednotý“, d. i. Stimme der katholischen Eintracht, in welchen er mehrere geistliche Lieder und Uebersetzungen von Hymnen aus den Brevieren verschiedener Orden veröffentlichte. Seit dem Jahre 1855 wirkte er auch bei den Zeitschriften „Blahověst“, „Lumír“ und „Živa“ mit. Endlich aber gaben die „Památky archeologické a místopišné“, d. i. Archäologische Denkwürdigkeiten, welche im Jahre 1854 zu erscheinen begannen, seiner literarischen Thätigkeit die bestimmte Richtung. Schon im Jahre 1855 trat er als ständiger Mitarbeiter dem Unternehmen bei und veröffentlichte seither in diesem geschätzten Fachblatte die Monographien über Deutschbrod, Leipnik, Pohled, Zwettel an der Sazawa, über die Klöster Opatowitz und Wilimow. Im Jahre 1861 erwählte ihn die archäologische Section des böhmischen Museums zum correspondirenden Mitgliede. Im Jahre 1863 veröffentlichte S. die „Paměti města Humpolce“, d. i. Denkwürdigkeiten der Stadt Humpolez, deren Gemeindevertretung ihm im Jahre 1865 das Ehrenbürgerrecht verlieh. Zu Ende des Jahres 1868 begann er in Lieferungen die Herausgabe des Werkes: „Dějepis města Hradce Králové nad Labem a biškupství Hradeckého“, d. i. Geschichte der Stadt Königgrätz an der Elbe und des Königgrätzer Bisthums.

Slovník naučný, Red. Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex.-8°.) Bd. VIII, S. 772.