BLKÖ:Soro, Johann Graf
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 36 (1878), ab Seite: 29. (Quelle) | |||
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[30] Wichtiges in der Verbesserung der Landeseinrichtung im Banate, später aber that er sich nicht minder im Türkenkriege hervor, so daß er von Stufe zu Stufe befördert und im Jahre 1788 zum Feldmarschall-Lieutenant und Commandirenden im Banate ernannt wurde. Im Jahre 1805 erfolgte seine Ernennung zum Feldzeugmeister und starb er als solcher nach 66jährigen, dem Staate geleisteten Diensten im Greisenalter von 79 Jahren.
Soro, Johann Graf (k. k. Feldzeugmeister und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Ofen im Jahre 1730, gest. zu Lugos im Banate 15. Februar 1809). Sein. Vater Johann Sebastian S. (gest. im Jahre 1760) hatte im Erbfolgekriege ein italienisches Freicorps errichtet und war zuletzt Feldmarschall-Lieutenant. Der Sohn trat in jungen Jahren in die kaiserliche Armee und focht unter den Augen seines Vaters im Erbkriege in dem von ihm errichteten Freicorps und gab schon damals Proben seiner Tapferkeit. Nach Auflösung des Freicorps wurde er in das Infanterie-Regiment Deutschmeister übersetzt, in welchem er im October 1756 zum Major befördert worden war. Als solcher erkämpfte er sich bei Kollin das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens. In der genannten Schlacht commandirte er ein Grenadier-Bataillon von vier Compagnien und hatte Befehl, die Flanke seine Regimentes, dann jene der Infanterie-Regimenter Haller und Gaisruck zu decken. Mit eben so viel Umsicht als Tapferkeit löste er seine Aufgabe und warf, so oft der Feind die Regimenter in der Fronte angriff, mit seinem Bataillon sich in dessen Flanke und trieb ihn jedes Mal mit ihm beigebrachten Verlusten zurück. Durch den Schenkel geschossen, dann im Fuße verwundet, ließ er beide Verwundungen unbeachtet und blieb noch zwei Stunden im Gefechte, bis er erschöpft vom Blutverluste ohnmächtig zusammenbrach und aus dem Gefechte getragen werden mußte. Während er den Verband erhielt, kam er wieder zu sich; als er nun erfuhr, daß sein Regiment, nebst dem Obersten Mohr eine große Anzahl Officiere verloren habe und zum Weichen gebracht worden sei, hielt es ihn nicht länger und sofort eilte er in den Kampf zurück, stellte die Ordnung unter den Weichenden wieder her und führte sein Bataillon von neuem ins Gefecht. Nun verlor er durch eine Kanonenkugel den rechten Fuß. In Würdigung seiner Tapferkeit wurde S. noch auf dem Schlachtfelds zum Oberstlieutenant befördert und in der dritten Ordenspromotion (vom 4. December 1758) mit dem Ritterkreuze geschmückt. Durch seine Verwundung für den activen Kriegsdienst untauglich, erhielt er das Commando in Temesvár. Daselbst bewies er zunächst sein organisatorisches Talent, leistete- Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 67 und 1728. – Neue militärische Zeitschrift 1811, Heft 12. S. 102.