BLKÖ:Spaur, Johann Michael

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 36 (1878), ab Seite: 97. (Quelle)
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21. Johann Michael, (geb. 7. Juli 1638, gest. 22., n. A. 27. April 1725). Vom dritten Ast der ersten Hauptlinie [siehe Stammtafel 4], ein Sohn des Grafen Johann Anton. Der Graf trat in den geistlichen Stand, und versah als Pfarrer zu Deutsch-Metz, gegenüber seinem Geburtsorte Welsch-Metz, nach welchem [98] ) diese Linie der Spaur auch hie und da benannt erscheint, längere Zeit die Seelsorge. Er war ein gebildeter, ja gelehrter Priester, einige Zeit Präses der einst vielgenannten Accademia degli Accesi in Trient und dichtete auch in lateinischer Sprache. Im Jahre 1696 erfolgte seine Wahl zum Bischof von Trient, als welcher er 29 Jahre in segensreicher Weise gewaltet. Man erwähnt ihn als einen Kirchenfürsten, der mehr durch gute Eigenschaften, als durch äußeren Prunk zu glänzen suchte, als einen guten Hirten seiner Heerde und einen treuen Bewahrer der ihm anvertrauten Rechte seiner Kirche. Papst Clemens XI. rühmt in einem Breve vom 19. Juni 1707: „ejus praestantem zelum pro dilatatione Catholicae veritatis“. Im Jahre 1711 empfing er auf das festlichste den aus Spanien über Trient zurückkehrenden Kaiser Karl VI. Der Kaiser zeichnete ihn, den ersten unter Trient’s Bischöfen, mit dem Prädicate celsissimo aus. Seiner Sorgfalt ist die Ordnung des öffentlichen Archives zu danken; er führte mehrere zweckentsprechende Bauten aus; er erhielt wieder das Marchesat von Castellaro, das der eidbrüchige Herzog von Mantua verloren hatte. Unter ihm erfolgte auch im J. 1703 der bedrängnißvolle französisch-bayerische Einfall in Tirol, dessen bei seinem Vetter Johann Anton (II.) [S. 97, Nr. 18], damaligen Statthalters zu Innsbruck, Erwähnung geschah. –