BLKÖ:Stadler, Karl Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Stadler, Mathias
Band: 37 (1878), ab Seite: 72. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Carl Stadler in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Stadler, Karl Johann|37|72|}}

8. Karl Johann Stadler (geb. zu Wien 1768, gest. zu Hannover im Jahre 1812). Er widmete sich der Bühne und betrat dieselbe zuerst in Gratz, von wo er nach Laibach und Triest ging. Er spielte zuerst erste Liebhaber, wozu ihm seine schöne äußere Erscheinung, sein gutes Organ und besondere Anlage befähigten. Von Triest begab er sich nach Wien, wo er zuerst im Theater an der Wien, im Jahre 1789 aber im Hoftheater spielte. Da sich ihm dort wenig Gelegenheit zur Entfaltung seines Talentes darbot, ging er im Jahre 1791 nach Pest und Ofen, 1792 aber nach Prag. Seine Anlage zum Starkwerden nöthigte ihn, aus dem mit so schönen Erfolgen gespielten Fache erster Liebhaber in das der Väter überzugehen. Unter dem Fürsten Eszterházy führte er eine Zeit lang die Direction in Freistadt, wo er auch in französischen Stücken und in Gesangsrollen mit bestem Erfolge auftrat. Nachdem er genug Verluste erlitten, gab er die Direction [73] auf, spielte 1798 zu Frankfurt am Main, von wo er einen Ruf nach Kassel annahm. Im Jahre 1802 gastirte er in Berlin, ging 1803 nach Bremen, wo er im Jahre 1807 die Direction übernahm. Im Jahre 1812, im Alter von erst 44 Jahren, raffte ihn zu Hannover der Tod hin. Man rühmte S. als Künstler von nicht gewöhnlicher Bedeutung. [Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.), Zweite Abtheilung, Bd. IX, S. 1313. – Porträt. F. W. Bollinger sc. (8°.).] –