BLKÖ:Steffani, Luigi
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 37 (1878), ab Seite: 309. (Quelle) | |||
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[310] Ausstellung in der Brera im J. 1854 auf, in welcher außer einer kleinen Marine, mehr Skizze als Bild, noch drei Marinen seiner Hand zu sehen waren, und zwar „Holländische Landschaft am Morgen“; – „Etrent in der Normandie in Beleuchtung der Mittagssonne“ und „Ebbe bei Fécamp in der Normandie“. Dieses letztere ist nach einer Zeichnung von A. Trezzini von A. W. Formstecher für den neunten Jahrgang der bei Ripamonti Carpano in Mailand herausgegebenen „Gemme d’ arti italiane“ in Kupfer gestochen worden. Nun folgten in der Ausstellung 1856 ebenda: „Hafen von Fécamp“; – „Au im Gebirge“ und „Küste der Normandie“, dieses letztere ein Bild von fesselnder Wirkung, welche es auch noch in der für den zehnten Jahrgang der vorbenannten „Gemme“ von Cherbuin nach eigener Zeichnung und in geschabter Manier ausgeführten Nachbildung behauptet. Die Brera-Ausstellung des Jahres 1857 brachte sein „Riva bei Venedig“ und „Subiaco bei Tivoli in der römischen Campagna“. In den folgenden Jahren besuchte der Künstler die Küstengebiete Frankreichs, dann die Niederlande, hielt sich auch längere Zeit in Deutschland, vornehmlich in Düsseldorf auf. Im Jahre 1863 befand er sich in England, wo seine Phantasie die herrlichsten Motive für seine künstlerischen Schöpfungen vorfand. Von Arbeiten aus diesen Jahren gedenken wir seiner „Marine um Strande von Boulogne“; – „Ebbe an der englischen Küste“; – „Ein Abend am Meeresstrande“; – „Chioggia“; – „Der Frühling“; – „Ein Reisfeld“; – „Eine Vedette, aufgestellt vor Rom“. – Seine „Ansicht von Amsterdam. Hafenbild mit Schiffen“ befand sich in der Sammlung des Marcus Amadeo in Triest, welche im November 1870 in Wien versteigert wurde. Nach längerem Aufenthalte in England kehrte er in seine Heimat zurück und lebt abwechselnd im Sommer auf seinem Landhause in der Brianza und im Winter in Mailand. Steffani zählt zu den besten Marine-Malern nicht bloß Italiens, sondern der Gegenwart. Er malte im Anbeginn auch Landschaften, wählte aber bald die Marine als das eigentliche Fach, worin er auch das Beste leistet, was in dieser Richtung zu erreichen ist. Seine Wasserbilder umzieht ein eigenthümlicher Hauch von Melancholie, es sind echte Stimmungsmarinen voll Poesie und doch voll Wahrheit.
Steffani, Luigi (Maler, geb. in der Lombardei um das Jahr 1830). Erhielt seine künstlerische Ausbildung unter der kaiserlich österreichischen Regierung an der Mailänder Kunst-Akademie, erregte sofort mit den ersten Bildern, welche er ausstellte, die Aufmerksamkeit der Kenner und fand von Seite der wahren Kunstkritik anerkennende und aufmunternde Würdigung. Mit den ersten Arbeiten trat er in der Mailänder- Gemme d’arti Italiane (Milano, Venezia e Verona, Ripamonti Carpano, 4°.). Anno IX (1856), p. 77: „Marea bassa a Fécamp“, di Federico Odorici; Anno X (1857), p. 79: „Le Coste di Normandia“, di Ludovico Gatta. – Album esposizione di belle arti in Milano ed altre città d’Italia (Milano, G. Canadelli, 4°.), Anno XIX (1857), p, 109; „Delle marine di Luigi Stefani“. – La Perseveranza (Milano, 1863, Nr. 1400; 1864, Nr. 1745 und 1749 im Feuilleton: „L’ esposizione di belle arti a Brera“. – L’Opinione 1864, Nr. 261, im „Feuilleton“.
- Porträt. Unterschrift: „Luigi Stefani“. Gezeichnet von Ig. Eigner (Günther, Grois und Rücker, Wien). Holzschnitt in der „Neuen illustrirten Zeitung“ (Wien, Zamarski) 1876, Nr. 3, S. 39.