BLKÖ:Steffani, Domenico

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Steffani, Luigi
Band: 37 (1878), ab Seite: 310. (Quelle)
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Noch ist erwähnenswerth:

Domenico Steffani (geb. zu Triest 1738, gest. zu Würzburg 22. December 1783). Ob er Steffani oder Stephani zu schreiben sei, darüber sind die Musikgelehrten nicht einig. Er wurde lange Zeit Steffani geschrieben und auch unter seinem Schattenrisse findet sich diese Schreibweise, an welcher auch wir halten, da S. als geborener Triestiner sich wohl selbst so geschrieben haben mag. Er war ein vortrefflicher Gesangslehrer und hat längere Zeit dem „Conservatorio della pietà“ in Venedig als Musiklehrer vorgestanden. In Folge seiner Tüchtigkeit wurde er als Gesangslehrer [311] nach Würzburg an den Hof des Fürstbischofs Adam Friedrich aus dem Hause Seinsheim (1744–1779) berufen, wo er denn auch eine Gesangsschule, die sich in kurzer Zeit zu einiger Bedeutung hob, errichtete. An dieser wirkte Steffani mit seiner Gemalin Sabine, geborenen Ritz, mit welcher er sich im Jahre 1778 verheirathet hatte. Allmälig waren die Zöglinge dieser Gesangsschule so herangebildet, daß der Fürst ein kleines italienisches Operntheater an seinem Hofe errichtete, auf welchem Steffani’s Zöglinge unter seiner unmittelbaren Leitung Singspiele und Operetten zur großen Befriedigung der Würzburger aufführten. Aber nur kurze Zeit sollte dieses Vergnügen währen, da Steffani schon im Jahre 1783 im Alter von erst 45 Jahren starb. Steffani hat manche Schüler, die sich später einen Namen gemacht, so die Sänger Costa, Doll, Marx und die Sängerinen Huber, Hitzelberger, dann seine eigene Frau Sabine, sowie ihre Schwester, nachmalige Madame Benda, ausgebildet. Seine Gattin Sabine (geb. zu Würzburg 1760), nachdem sie Witwe geworden, schritt zur zweiten Ehe und feierte als Madame Marx auf einer Kunstreise, welche sie 1787 nach Amsterdam unternahm, große Triumphe. Von derselben zurückgekehrt, widmete sie sich ausschließlich dem Gesangsunterrichte. Sie starb um das Jahr 1806 zu Würzburg. [Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1814, Kühnel, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 563. – Derselbe, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, gr. 8°.) Bd. IV, Sp. 269. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorff (Dresden, Robert Schäfer, gr. 8°.) Bd. III, S. 634. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex.-8°.), S. 800.]