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BLKÖ:Steinschneider, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 38 (1879), ab Seite: 160. (Quelle)
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2. Johann Steinschneider (geb. in Wien im Jahre 1824) ist ein Sohn des oben erwähnten Jacob, der ihn der Kunst widmete, welche er selbst mit so großem Geschicke ausübte. Im Jahre 1840, damals 16 Jahre alt, bezog er die k. k. Akademie der bildenden Künste. Nachdem er aber im Jahre 1838 bereits seinen Vater durch den Tod verloren hatte, nahm sich sein vorgenannter Oheim Heinrich Joachim des Jünglings an und bildete ihn in der Kunst des Steingravirens aus. In Folge angestrengter Arbeit aber mußte er den Besuch der Akademie aufgeben. Später begann er selbständig zu arbeiten und übte bis zum Jahre 1873 seine Kunst aus, in welchem Jahre er wegen zunehmender Schwäche seiner Augen jede weitere Arbeit einstellte. Von Johann sind mehrere Gemmen und Caméen mit figuralischen Darstellungen bekannt, welche er meist als Andenken für seine Freunde fertigte und worin er einen hohen Grad von Künstlerschaft beurkundet. Herausgeber dieses Lexikons sah selbst etliche derselben und staunte, wie S. oft auf dem kleinsten Raume so Ausgezeichnetes leistete, daß man erst mit der Lupe die hohe Vollendung der Arbeit wahrnehmen und bewundern konnte. So z. B. war eine nicht einen halben Centimeter große Gemme mit der Darstellung eines Esels in ganzer Figur ein wahres Meisterstück der Gravirkunst.