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BLKÖ:Szönyi, Paul

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 235. (Quelle)
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Szönyi, Paul (Schulmann, geb. zu Debreczin am 22. December 1808, gest. zu Pesth 17. Juni 1878). Die Studien beendete er in seiner Vaterstadt, wo er dann auch Vorträge über Mathematik in ungarischer Sprache hielt. Als Erzieher in ungarischen Familien fand er Gelegenheit zu Reisen ins Ausland, auf welchen er renommirte Erziehungs-Institute besuchte, um sich in seinen pädagogischen Studien zu vervollkommnen. In dieser Richtung gründlich gebildet, arbeitete er zur Reform des ungarischen Unterrichtswesens einen Plan aus, nach welchem auch im Jahre 1840 das einst so berühmte Debrecziner Collegium, dessen Einrichtung aber bereits gegenüber den Forderungen des Unterrichts in der Gegenwart veraltet war, neu organisirt wurde. Von dieser Anstalt erhielt er später den Preis für eine Naturlehre und Chemie, welche er in ungarischer Sprache verfaßt hatte. In der Revolutionszeit fungirte er als Rath im Cultus- und Unterrichtsministerium. Nach Bewältigung des Aufstandes dieser Stellung verlustig, widmete er sich fortan wieder der Pädagogik und gründete 1850 in Pesth eine höhere Erziehungsanstalt, welche bald einen gedeihlichen Fortschritt nahm. Im Jahre 1852 wurde er zum provisorischen Schulrath der protestantischen Schulen ernannt. Szönyi war [236] auch in seinem Fach schriftstellerisch thätig und erschien von ihm: „Alaktan magyar szülék, nevelők és tanitók“ két kötet, d. i. Formenlehre für ungarische Eltern, Erzieher und Lehrer, zwei Theile (Pesth 1846–47), für welche Arbeit er mit dem Marczibányipreis von 50 Ducaten ausgezeichnet wurde, dann „A Pesten felállitandó protest. praeparandiaterve“, d. i. Plan einer in Pesth zu errichtenden Präparandie (Pesth 1847). Im Jahre 1846 ernannte ihn die königlich ungarische Akademie der Wissenschaften zum correspondirenden Mitgliede.

Ujabbkori ismeretek Tára, d. i. Ungarisches Conversationslexikon (Pesth, gr. 8°.) Bd. VI, S. 307. – Toldy (Ferencz), A magyar nemzeti irodalom története a legrégibb időktől a jelenkorig rövid előadásban, d. i. Geschichte der ungarischen National-Literatur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Im gedrängten Umriß (Pesth 1864–1865, Gust. Emich, gr. 8°.) S. 303.