BLKÖ:Szerencsés, Emerich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 42 (1880), ab Seite: 148. (Quelle) | |||
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Szerencsy den königlich ungarischen Schatzmeister Emerich Szerencsés ins Gedächtniß, der als verkappter Jude erst in neuerer Zeit Gegenstand einer interessanten literarischen Debatte war. Emerich Szerencsés, bekanntlich unter Wladislaus II. und Ludwig II. königlicher Schatzmeister, hätte sich nach ungarischen Quellen vor seiner Taufe Salomon genannt; spätere jüdische Forschung wies nach, daß er ursprünglich Attila Senior hieß. Diese jüdischen Quellen bringen ferner folgende Enthüllungen über ihn: daß er zur Taufe in Folge seiner Beziehungen zu einer christlichen Dame gezwungen worden sei; daß er als Scheinchrist noch an seinem Volke und seiner früheren Religion gehangen; daß er jeden Freitag Almosen an jüdische Arme ausgetheilt habe; die Ofener Gemeinde, welche er verleumdet sah, nahm er in seinen Schutz; die Prager Gemeinde, die in Gefahr war, vertrieben zu werden, rettete er. Zwei jüdische Kinder, deren Vater sich in Oesterreich hatte taufen lassen, nahm er nach dem Tode ihres Ernährers in Protection und verwendete hierauf 200 Thaler. Vor seinem Hinscheiden bekannte er weinend und schluchzend vor Juden, daß er die begangene Heuchelei bitter bereue. Sein Vater hieß Ephraim; seine Söhne Abraham und Ephraim lebten als Juden in Ofen. Zwei berühmte Rabbiner. Meir Katzenellenbogen in Padua und Elias Levi in Constantinopel, erklärten den ungarischen Schatzmeister Emerich Szerencsés nach dessen Tode für ein wirkliches und treues Mitglied der Judenheit. Aber noch bei seinen Lebzeiten scheinen diese Meinung die Huszaren und Haiduken getheilt zu haben, welche am 5. Juni 1525 Emerichs Haus [149] in Ofen ausplünderten. [Löw (Lipót), Történet. és vallástud. értekezések, d. i. Geschichtliche und religiöse Abhandlungen (Szegedin 1861) S. 16 u. f. – Ben Chananja. Wochenblatt zu Szegedin (4°.) 1861, Nr. 50, S. 428: „Hungarica“. – Majláth (Johann Graf), Geschichte des österreichischen Kaiserstaates [in der Herren Ukert’schen Sammlung geschichtlicher Werke] (Hamburg 1842, Friedrich Perthes, gr. 8°.) Bd. I, S. 510.]
1. Auch bringt uns der Name