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BLKÖ:Sztáray, Andreas (16. Jahrhundert)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 42 (1880), ab Seite: 264. (Quelle)
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4. Andreas lebte in der zweiten Hälfte des 16. und in der ersten des 17. Jahrhunderts. Sein Vater, ebenfalls Andreas mit Vornamen, war mit Susanna Natafalussy vermält, welche demselben zwei Söhne, Andreas und Franz, gebar. Der Letztere, nachmaliger Zempliner Vicegespan, pflanzte mit Margarethe Taros den Stamm fort. Die Nachkommenschaft seines älteren Bruders erlosch bereits in dessen Sohne Ladislaus. Andreas ist eine edle ritterliche Erscheinung seiner Zeit, und seine Treue gegen den angestammten König erinnert an römische Tugend. Es war die Zeit, da Sigmund Zapolya mit seinem zahlreichen Anhange Ungarn in zwei Lager theilte; das eine hielt zum Rebellen, das andere zu dem rechtmäßigen Könige Ferdinand. Alle Mittel wendete der Empörer an, um auch Andreas für sich zu gewinnen, dieser aber widerstand allen Versuchungen, und als er allein gegen die Uebermacht der Rebellen nicht länger sich zu halten vermochte, nahm er einen Theil von Lazar Schwendi’s deutschen Söldnern als Besatzung in seine Burg auf. Um diese Zeit rüstete sich Zapolya zur Belagerung von Tokai und auf seinem Marsche machte er Halt vor Andreas Sztáray’s Burg, zum Angriffe schreitend. Andreas wies die Belagerer tapfer zurück, und Zapolya, der im offenen Kampfe keine Aufsicht sah, nahm seine Zuflucht zur Bestechung. Gewonnene Verräther suchten Andreas zu überreden, die Burg zu übergeben, dessen sich der wackere Schloßherr standhaft weigerte. Als Bitten und Vorstellungen über ihn nichts vermochten, warfen sich die Verräther über ihn her, fesselten ihn an Händen und Füßen und schleppten ihn unter Mißhandlungen auf den Wall. Von da riefen sie den Belagerern zu: dieser einzige Mann habe bis jetzt Widerstand geleistet, sie wollten sich, nun unter annehmbaren Bedingungen ergeben. Da drangen Zapolya’s Truppen in die Burg. Andreas Sztáray aber schmachtete lange in harter Gefangenschaft, aus der er sich endlich nur mit schwerem Lösegeld befreite. –