Zum Inhalt springen

BLKÖ:Szumlański, Onuphrius

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 42 (1880), ab Seite: 283. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Onufrij Šumljanškyj in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Szumlański, Onuphrius|42|283|}}

Szumlański, Onuphrius (griechisch-unirter Bischof zu Przemyśl, geb. zu Anfang des 18. Jahrhunderts, gest. zu Wala, einer Ortschaft in der Przemyśler Diöcese, am 30. April 1762). Der Sproß einer alten polnischen Familie, aus welcher mehrere Kirchenfürsten hervorgingen [siehe die Quellen S. 284]. Sein Vater Paul war Schwertträger von Zydaczew, seine Mutter eine geborene Dymidecka. Von vier Söhnen der dritte – von den beiden älteren war Andreas Starost von Buczniow, und Johann Mundschenk von Lukow – trat unser Szumlański in die königlich polnische Armee, in welcher er bis zum Obersten aufrückte. Bei seinem Uebertritt in den geistlichen Stand vertauschte er seinen Taufnamen Joseph mit dem Klosternamen Onuphrius. In der Folge wurde er vom Bischof von Przemyśl Hieronymus Ustrzycki zu dessen Coadjutor mit dem Recht der Nachfolge aufgenommen und durch den König am 10. November 1740 in dieser Würde bestätigt. Nach dem Tode seines [284] Gönners 1736 zum Bischof von Przemyśl, Sanok und Sambor erhoben, verwaltete er bis zu seinem im Jahre 1762 erfolgten Ableben in rühmlicher Weise sein hohes Kirchenamt. Mit dem Starosten von Przemyśl Stanislaus August Poniatowski, nachmaligem Könige von Polen, processirte er mit Erfolg um das zum Bisthum gehörige im Przemyśler Kreise gelegene Dorf Wilcze, das jener seiner Starostei einverleiben wollte. Um das Jahr 1746 gründete er bei seiner Kathedrale ein Capitel, welches von mehreren Weltlichen nicht unansehnliche Dotationen erhielt, und zu dem auch er gleich bei der Stiftung desselben, noch mehr aber in der Folge beisteuerte. Wie schon einer seiner Vorgänger, Szepticki, so lag auch er wegen verschiedener Eigenthumsansprüche und anderer Gerechtsame mit den Basilianern in stetem Kampfe. Während der Verwaltung seines Bisthums unternahm er den canonischen Vorschriften gemäß mehrere Visitationen seiner Diöcese, und das Ergebniß derselben war das nachstehende von ihm in lateinischer Sprache niedergeschriebene Werk: „Status Dioecesis Premisliensis, Sanocensis et Samboriensis ritus graeci L. U. ex visitationibus generalibus excerptus“, welches für die Statistik der Przemyśler Diöcese griechischen Ritus nicht ohne Werth ist.

Encyklopedija powszechna, d. i. Allgemeine (polnische) Encyklopädie (Warschau 1866, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XXIV, S. 786.