BLKÖ:Török von Erdöd, Joseph
| Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
|---|---|---|---|
| korrigiert | |||
|
<<<Vorheriger
Török, Johann |
Nächster>>>
Török, Joseph (Pfarrer) | ||
| Band: 45 (1882), ab Seite: 267. (Quelle) | |||
| [[| bei Wikisource]] | |||
| in der Wikipedia | |||
| Joseph Török von Erdöd in Wikidata | |||
| GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
| |||
12. Joseph Török von Erdőd diente 1859 als Rittmeister erster Classe in der in diesem Jahre errichteten ersten Debrecziner und Hayduken-Freiwilligen-Huszarendivision, aus welcher 1860 das zweite freiwillige Huszaren-Regiment entstand. 1863 wurde er Major bei Pálffy-Huszaren Nr. 14 und 1866 Oberst bei Württemberg-Huszaren Nr. 11, welche im letztgenannten Jahre in Italien stationirten. Im Juli stand er mit 21/2 Escadrons seines Regiments im Beobachtungscorps des Feldmarschall-Lieutenants von Maroicic am Isonzo auf Vorposten. Diese sollten die Verbindung mit der Festung Palma nuova durch Streifcommanden erhalten. Als nun am 25. Juni Abends das Herannahen eines feindlichen Truppencorps in der Stärke von 30.000 bis 40.000 Mann gemeldet wurde, traf er seine Anordnungen, welche zunächst dann bestanden, daß er gegen die noch unbesetzte Chausseebrücke von Versa anrückte. Er wurde in seinem Vorhaben noch mehr bestärkt, da [268] er wiederholte Attaken der feindlichen Reiterei glücklich zurückgewiesen, ja diese einmal bis auf ihre eigene Infanterie zurückgeworfen hatte. Als er aber zur Brücke kam, war dieselbe mittlerweile schon vom Feinde besetzt, und zugleich erhielt er Meldung, daß von Visco her starke italienische Colonnen im Anmarsche begriffen seien. So sah sich das Streifcommando mit einem Male auf drei Seiten von überlegenen feindlichen Abtheilungen eingeschlossen. Nun galt es Umsicht und Kühnheit, um aus dieser kritischen Lage heraus zu kommen. So beschloß denn Oberst Török, die Brücke mit Sturm zu nehmen und dem von Norden und Westen drohenden Angriffe durch Aufstellung seiner Huszaren auf der Chaussee an geeignetem Orte zu begegnen. Diese wurden in der That bald attakirt, und zwar von Nogaredo und Visco her durch zwei seinen eigenen Abtheilungen weit überlegene Lanciers-Regimenter. Aber die Tapferkeit der Török’schen Huszaren schlug jeden Angriff der feindlichen Lanciers entschieden zurück. Auch als die seinen Vorpostentruppen beigegebenen zwei Cavallerie-Batterien des 7. Artillerie-Regiments von der feindlichen Cavallerie bedroht, in große Gefahr geriethen, war es Oberst Török mit seinen Huszaren, der jede Attake zurückschlug und unsere Geschütze vor Wegnahme rettete. Oberst Török wurde für sein ausgezeichnetes Verbalten im italienischen Feldzuge 1866 mit dem Orden der eisernen Krone dritter Classe ausgezeichnet. [Hoffinger (J. von). Lorber und Cypressen von 1866. Nordarmee (Wien 1868, Aug. Prandel, 12°.) S. 215.] –