BLKÖ:Tausig, Maria Wilhelmine

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Tausig, Isak
Nächster>>>
Tauszy, Franz
Band: 43 (1881), ab Seite: 158. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Maria Wilhelmine Tausig in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Tausig, Maria Wilhelmine|43|158|}}

2. Maria Wilhelmine Tausig (geb. zu Prag 21. August 1825, gest. zu Wien 3. April 1875), geborene Bondy. Gattin des Großhändlers Simon Tausig, dessen Geschäft noch zur Stunde in Wien blüht. Die Verewigte that unendlich viel für die Armut und zählte zu den wohlthätigsten Damen Wiens. Freilich ward nichts an die große Glocke gehängt, was die Rechte that, wußte die Linke nicht. Herausgeber dieses Lexikons, der in der seltenen Frau eine unvergeßliche Freundin verehrt, nimmt keinen Anstand zu sagen: daß sie als Frau, Mutter und Freundin, sowie als Wohlthäterin der Armen Ihresgleichen sucht. Von ungewöhnlicher Bildung, nahm sie an allen Erscheinungen des wissenschaftlichen, Kunst- und socialen Lebens den regsten Antheil. Mit feinem, zugleich kritischem Urtheile verband sie Milde der Gesinnung, wodurch sie es verstand, auch einer mißlichen Sache noch eine gute Seite abzugewinnen. Im Punkte der Erziehung Meisterin, erzog sie alle ihre Kinder selbst und leistete darin wahrhaft Großes. Sieben Söhne und fünf Töchter überleben nebst dem Gatten diese edle Dame, welche die Armen Wiens noch heute nicht vergessen können.