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BLKÖ:Thibeaux, Ludwig

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Thiel, Franz
Band: 44 (1882), ab Seite: 217. (Quelle)
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Thibeaux, Ludwig (Aquarellmaler Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), Zeitgenoß. Ueber diesen Künstler, der auf den Jahresausstellungen der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit tritt, fehlen uns alle Nachrichten. Zuerst brachte er 1841 eine Sepiazeichnung und ein Oelgemälde, in der Folge ausschließlich Aquarelle. Nach einer mehrjährigen Pause beschickte er 1850 wieder die Ausstellung bei St. Anna, dann 1854 zum ersten Male die Aprilausstellung des österreichischen Kunstvereins und seit 1862, mit Unterbrechung der Jahre 1863 und 1865, mehrmals die Monatsausstellungen dieses letzteren bis zum Jahre 1871, von welcher Zeit er nicht mehr erscheint. Nach seinen Aquarellen zu schließen, muß der Künstler Italien bis nach Neapel, die Schweiz und Ungarn besucht haben, in den letzteren Zeiten aber hat er sich auf das Copiren von Werken älterer und neuerer Meister verlegt. 1841 wohnte er in der Josephstadt am Glacis (Nr. 8), 1850 in der Stadt, Nr. 103 alt und später im Mölkerhof. Von Thibeaux’ Bildern sahen wir in den Jahresausstellungen bei St. Anna 1841: „Eine erstürzte Gemse“. Sepiazeichnung; – „Partie aus dem bayrischen Hochgebirge nächst dem Königssee“, das einzige Oelbild, das von dem Künstler in die Oeffentlichkeit gelangte; – 1850: „Ein Gebirgsbewohner“, Aqu. wie alle folgenden (40 fl.); – „Ein Fischerknabe“ (50 fl.); – in den Monatsausstellungen des österreichischen Kunstvereins 1854, April: „Weibliches Porträt“: – 1862, April: „Matrose aus Neapel“ (60 fl.); – „Italienischer Hirtenknabe“ (60 fl.), beide nach Dobiaschofsky; – 1864, Jänner: „Die Schönheit von der Zeit entführt“, nach Rubens (150 fl.); – 1866, Jänner: „Studium“, nach Gustav Richter (50 fl.); – Februar: „Partie am Wiener Donaucanal“ (!00 fl.); – September: „Partie aus Dornbach“ (80 fl.), – 1867, Februar: „Das gräflich Erdödy’sche Schloss zu Rothenthurm in Ungarn“; – dasselbe von der Südseite; – „Schwarzer Löwe“; – März: „Porträt des Malers François Desportes“ (180 fl.); – Mai: [218] „Partie aus der Brühl“ (60 fl.); – 1868, Jänner: „St. Michael an der Donau“ (100 fl.); – März: „Wohnsitz eines ungarischen Cavaliers“: – 1869, Jänner: „ Partie am Vierwaldstättersee“ (100 fl.); – 1871, Jänner: „Der Kirchenfürst“, nach dem Gemälde von Nigaud im Belvedere (150 fl.); – Februar: „Porträt des Bildhauers Thorwaldsen“ nach Amerling (130 fl.); – März: „Porträt nach Van Dyk“ (100 fl.); – Mai: „Männliches Porträt nach Rubens“ (60 fl.); – „Ecce homo“ nach Van Dyk (100 fl.). Vorstehende Uebersicht seiner Bilder und namentlich der Umstand, daß der Künstler nur Aquarellen, und zwar meist Copien malt, läßt vermuthen, daß derselbe ausschließlich im Dienste eines Mäcens oder Kunstfreundes thätig ist, in Folge dessen auch seine Arbeiten nur ausnahmsweise in die Oeffentlichkeit gelangen und von der Kunstkritik nicht erwähnt werden.

Verzeichnisse der Monatsausstellungen des österreichischen Kunstvereins der Jahre 1841, 1850, 1854, 1862, 1864, 1866–1869, 1871.