Zum Inhalt springen

BLKÖ:Topalović, Matthias

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Tooth, Stephan
Nächster>>>
Topertzer
Band: 46 (1882), ab Seite: 130. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Matthias Topalović in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Topalović, Matthias|46|130|}}

Topalović, Matthias (croatischer Schriftsteller, geb. zu Zdence im Brooder Grenzregimentsbezirke im Jahre 1812, gest. zu Gradisca am 26., nach Anderen 29. April 1862). Nachdem er an der Wiener Hochschule die theologischen [131] Studien beendet hatte, diente er einige Zeit als Feldcaplan bei einem in Italien stationirten Grenzregimente und wirkte dann als Professor der Theologie an irgend einer theologischen Lehranstalt. Frühzeitig, insbesondere während seiner Universitätsjahre in Wien, betrieb er fleißig die slavischen Sprachen und Literaturen und versuchte sich bereits 1834 in kleineren Arbeiten, namentlich in gebundener Rede. Später, nachdem er den Gang der politischen Ereignisse mit Aufmerksamkeit verfolgt und sich über die Verhältnisse der einzelnen slavischen Völker genauer unterrichtet hatte, ging sein Hauptaugenmerk dahin, eine dauernde Eintracht der Croaten und Serben herbeizuführen. Zur Verwirklichung dieser seiner Lieblingsidee, die ihn sein ganzes Leben hindurch beschäftigte, suchte er den Verkehr mit den hervorragendsten Männern beider Nationen und trachtete mit ihnen in freundschaftliche Beziehungen zu treten, welche es ihm dann ermöglichten, für seine Pläne zu wirken. Schriftstellerisch war er frühzeitig thätig, so arbeitete er fleißig für das südslavische Blatt: „Danica“, d. i. Der Morgenstern, gleich von dessen Erscheinen an. Nachdem er zuerst das Büchlein: „Tri pokorne pěsmice za duhovnu zabavu“, d. i. Drei Bußlieder zur geistlichen Unterhaltung (Esseg 1841) herausgegeben, ließ er 1842 seine erste Sammlung Gedichte folgen: „Odziv rodoljubivoga srca“ (Esseg 1842, Divald, 8°., 132 S.); im nämlichen Jahre veröffentlichte er auch eine Sammlung – wohl die erste – slavonischer Volkslieder unter dem eigenthümlichen Titel: „Tamburasi ilirski“ (Esseg, 8°., 83 S.). 1847 feierte er in einem croatischen Festgedicht den Erzherzog Stephan. 1848 betheiligte er sich an dem zu Prag abgehaltenen slavischen Congresse, und im folgenden Jahre gab er seine „Misli rodoljubne c. kr. austr. vojski“ (Esseg) heraus. Ganz zuletzt erschien noch von ihm: „Biblická pověstnica, ili Dogadjaji iz swetoga Pisma staroga in novoga zakona“, d. i. Biblische Geschichte oder Begebenheiten aus der h. Schrift alten und neuen Testaments (Wien 1857). Seine Gedichte, voll Patriotismus und von oft glühender Begeisterung, halten in ihrer Form mit diesen beiden Vorzügen nicht immer gleichen Schritt.

Illirska čitanka za gornje gimnazije. Knjiga druga, d. i. Illyrisches Lesebuch für Obergymnasien (Wien 1860, k. k. Schulbücher-Verlag, gr. 8°.) Bd. II, S. 174. – Magyar tudományos Értekezö, d. i. Ungarische wissenschaftliche Abhandlungen, 1862 Bd. I, S. 468: „Nekrolog“.