Zum Inhalt springen

BLKÖ:Trattner, Johann (Abt)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 46 (1882), ab Seite: 291. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Trattner in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Trattner, Johann (Abt)|46|291|}}

Noch sind zu erwähnen:

1. Johann Trattner, gebürtig aus dem Lambrechter Thale der Steiermark, trat in jungen Jahren in das daselbst befindliche Benedictinerstift St. Lambrecht, in welchem er 1562 zum Abte erwählt, [292] aber wegen der zu jener Zeit obwaltenden religiösen Wirren erst 1565 feierlich installirt wurde. Er war der Erste, der nach den Vorschriften des Trienter Concils den Eid der Treue in die Hände des Bischofs ablegte. Die Lehre Luther’s verbreitete sich damals immer mehr und mehr in Steiermark und Kärnthen und fand namentlich in den Gegenden von St. Lambrecht, Neumarkt, Lend, Zeutschach viel Anhänger. In seiner Gemeinde zu St. Lambrecht wirkte Abt Trattner durch sein großes Rednertalent gegen die Reformation und hielt Viele von dem Beitritte zu derselben ab. In seinem Kloster sah er auf strenge Zucht und auf wissenschaftliche Bildung seiner Capitularen. Zu letzterem Zwecke schickte er die Religiösen auf Studien nach Padua, Bologna, Mantua und Venedig. Dadurch aber wuchs der Ruf des Klosters, dessen Zöglinge von anderen Stiftern zu öfteren Malen als Aebte postulirt wurden. In hoher Gunst stand Abt Johann bei Erzherzog Karl von Steiermark, welcher ihn in einem Empfehlungsschreiben an den Papst Gregor XIII. als vir vere religiosus ac vigilantissimus, quique verbo et exemplo inter omnes harum provinciarum suarum praelatus velut stella lucet, bezeichnet. Nach nahezu dreißigjähriger Leitung seines Stiftes segnete er 1591 das Zeitliche. –