BLKÖ:Truhelka, Anton Wenzel

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 47 (1883), ab Seite: 261. (Quelle)
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Truhelka, Anton Wenzel (slavischer Schriftsteller, geb. zu Königsaal in Böhmen am 9. März 1834). Der Sohn eines Lehrers in Königsaal, erhielt er von demselben den ersten Unterricht in den Lehrgegenständen und in der Musik. Später besuchte er die Schulen in Prag und wurde Vocalist bei den Kreuzherren mit dem rothen Stern. Nachdem er einige Zeit Zögling des akademischen Gymnasiums in Prag gewesen, wirkte er zunächst als Lehramtscandidat. Zu dieser Zeit betrat er auch schon die schriftstellerische Laufbahn und gab unter geringer Veränderung seines Namens, als A. V. Truhelkovsky die satirische Zeitschrift: „Filigránek, kamarád všech, jenž se radí sméjou a jsou veselí“, d. i. Filigranek, der Kamerad Aller, die gerne lachen und lustig sind, heraus, wovon jedoch nur drei Hefte (Prag 1854, Spurny) erschienen. Wie damals die Verhältnisse des Schulwesens lagen, boten sich Truhelka wenig Aussichten auf eine baldige Anstellung als Lehrer im Vaterlande, und so nahm er eine Berufung als solcher nach Veröcze in Croatien an. Von dort kam er nach Valpo, dann nach Essegg. Daselbst wurde er Director der Hauptschule in der unteren Stadt, verlor aber diesen Posten, als Baron Rauch als Ban die Zügel der Regierung ergriff und die Lehrerstellen nach seinem Gutdünken besetzte. Truhelka war früher ein fleißiger Mitarbeiter der in Prag erscheinenden „Humoristické listy“, d. i. Humoristische Blätter, in die er humoristische Beiträge und kleinere Novellen lieferte, wie: „Er und ich“ (on a ja), „Das Haus zu den drei Melusinen“ (dam u tři mełuzin), „Herr Musil“ (pan Musil), „Warum sie ihm zu rauchen verbot“ (proč mu zapovídala kouřit) u. a. Auch für die südslavischen Blätter, wie für den „Neven“, „Napredak“ u. a., war er ungemein thätig, und insbesondere letzteres Blatt enthält zahlreiche Beiträge seiner Feder. Selbständig sind von ihm erschienen: „Pésme za porabu školsku, crkevnu i domacu“, d. i. Gesänge für Schule, Kirche und Haus (Prag 1850, Rob. Veit); – „Zora, učitelsky almanach na r. 1863“, d. i. Die Morgenröthe, Lehreralmanach für 1863; – „Začatkové v kreslení“, d. i. Anfangsgründe der Zeichenkunst, 5 Hefte (Pesth 1868, Lauffer) mit Titeln in sieben Sprachen mit 42 Steintafeln in 4°.; – „Praktischer Leitfaden zur schnellen Selbsterlernung der croatisch-serbischen Sprache... Nach der Ahn’schen Methode für Deutsche...“ (Pesth 1867 Lauffer, 8°.); – „Aufgabenschlüssel dazu“ (ebd., 8°.). Mehreres hat er in Handschrift liegen, so eine Sammlung: „Volksräthsel“, „Uebungshefte für den Gesang“ u. d. m.