BLKÖ:Uebelacker, Franz
Erscheinungsbild
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Udvarnoky, Ludwig |
Nächster>>>
Ueberacker | ||
Band: 48 (1883), ab Seite: 217. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Franz Uebelacker in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 104366206, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
[218] unter dem Pseudonym Joh. Kleeraub, dem Anagramm seines eigenen Namens, heraus. Auf eine gegen vorgenannte Schrift erschienene Abwehr antwortete er mit folgender: „Des Herrn Abbé Uebelacker abgenöthigte Ehrenrettung oder Beantwortung der Mönchsbroschure: Was sind die Reichsprälaten und wie sind sie es worden?“ (Leipzig 1785, 8°.). Damit verschwindet Uebelacker vom literarischen Schauplatze, und sind wir über seine ferneren Geschicke nicht unterrichtet. Zu Beginn des laufenden Jahrhunderts muß er wohl noch am Leben gewesen sein, weil er in Jos. Georg Meusel’s „Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller“ nicht aufgenommen ist.
Uebelacker, Franz (gelehrter Mönch, lebte in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, Ort und Jahr seiner Geburt wie seines Todes unbekannt). Zu Anfang der Achtziger-Jahre noch Benedictiner in der schwäbischen Abtei Petershausen, trat er später aus dem Orden, von den Gelübden desselben dispensirt. Um die Mitte der Achtziger-Jahre privatisirte er in Wien, dann aber lebte er von einer kaiserlichen Pension zu Freiburg im Breisgau, welches damals zu Vorderösterreich gehörte. Er beschäftigte sich mit Naturwissenschaften und schrieb Einiges in dieser Richtung, aber er trat auch polemisch gegen seinen früheren Stand auf. Die Titel seiner Schriften sind: „System des Carlsbader Sinters unter Darstellung schöner und seltener Stücke; sammt einem Versuch einer mineralischen Geschichte desselben und dahin einschlagenden Lehre über die Farben; in vier Abtheilungen mit 30 illum. KK.“ (Erlangen 1781–1784 [Heyden] gr. 8°., 24 Thlr.); – „Entwurf der gemeinen und höheren Schulen in den hochfürstlich Fürstenbergischen Ländern“ (Donaueschingen 1783, 8°.); – „Des Herrn Faujas de Saint-Fond Beschreibung der Versuche mit der Luftkugel, welche sowohl die Herren von Montgolfier als Andere aus Gelegenheit dieser Gründung in Frankreich gemacht haben; aus dem Französischen. Mit einer Abhandlung, wodurch erwiesen wird, dass ein teutscher Physiker vom XIV. Jahrhundert der Urheber dieser Gründung sey“ (Wien 1784, gr. 8°.); es ist das eine Uebersetzung des Werkes: „Description des expériences de la machine aérostatique de MM. Montgolfier et de celles auxquelles cette découverte a donné lieu etc.“ von Faujas de Saint-Fond. Dieser war einer der Verwalter der königlichen Gärten in Paris und ein berühmter Geolog seiner Zeit, der insbesondere über den Vulcanismus der Gegend von Andernach am Rhein und dessen Umgebung geschrieben hat. Uebelacker trat nun in seiner Uebersetzung für die Priorität der Deutschen in der Frage über die Erfindung des Luftballons ein; – „Der von seinem Ursprunge an bis auf diese Stunde in seiner Blösse dargestellte Mönch oder Frage: Was sind die Prälaten? Antwort: Sie scheinen, was sie nicht sind, und sind, was sie nicht scheinen“ (Wien 1784, 8°.); dieses Pamphlet, das bei seinem Erscheinen nicht geringe Aufregung in den betheiligten Kreisen erregte, gab Uebelacker