BLKÖ:Vásárhelyi, Georg

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vásárhelyi, Ilka
Band: 49 (1884), ab Seite: 300. (Quelle)
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3. Georg Vásárhelyi (geb. zu Maros-Vásárhely in Siebenbürgen 1561, gest. zu Klausenburg am 18. October 1623). Im Jahre 1584 trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er zunächst sein Bestreben dahin richtete, im Missionswerke Verwendung zu finden. Und so wurde er denn in der Folge von seinen Oberen, der Erste aus der Missionsanstalt zu Alsó-Lendvár, nach dem unter türkischer Botmäßigkeit seufzenden Fünfkirchen entsendet, um dort die von dem Moslem geknechteten Christen in ihrer Gefangenschaft zu trösten und aufzurichten. Nach mehrjähriger Thätigkeit in seinem Missionswerke daselbst folgte er einem Rufe des mit den Türken verbündeten Siebenbürger Fürsten Gabriel Bethlen nach Gyulafejérvár, um die Leitung des dortigen Jesuitencollegiums zu übernehmen und zugleich das Predigtamt auszuüben. In letzterem wirkte er zwanzig Jahre, bis zu seinem Tode. Im Druck gab Vásárhelyi heraus: „Petri Canisii S. J. Keresztieni tudománynak reovid Summája“, d. i. Des Peter Canisius von der Gesellschaft Jesu kurzer Inbegriff der christlichen Wissenschaft (Wien 1604; neue Auflage 1617, M. Formica, 12°.), diese Schrift enthält überdies einen Kalender, den ersten in Ungarn erschienenen, eine Chronologie der römischen Päpste und Kaiser und eine solche der Könige Ungarns von 375 bis 1609; – „Egynehány tévelgő kérdésekre rövid kerestényi feleletek“, d. i. Kurze christliche Antworten auf einige verworrene Fragen (ebd. 1613; neue Auflage 1617); – „Esztendő által az Anyaszentegy-háztul rendeltetett Vasárnapokra és Innepekre Evangeliomok és Epistolák és ezekre való lelki Elmélkedések“, d. i. Episteln der durch das ganze Jahr von der Kirche bestimmten Sonn- und Feiertage und Betrachtungen darüber (ebd. 1618), neben der an den Judex curiae Sigmund Grafen Forgách gerichteten Widmung wieder ein Kalender; – „Az emberi állatnak négy utolsó dolgairól való intések“, d. i. Mahnungen über die vier letzten Dinge des menschlichen Thieres (16..), – und „Kempis Tamás négy könyve“, d. i. Die vier Bücher des Thomas a Kempis (Klausenburg ....), wenn ich nicht irre, die erste magyarische Uebersetzung dieses herrlichen Buches. [Horányi (Alexius). Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°·) tom. III, p. 489. – Stoeger (Joh. Nep). Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, 4°.) p. 376.] –