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BLKÖ:Vásárhelyi, Paul

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vašák, Joseph
Band: 49 (1884), ab Seite: 298. (Quelle)
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Vásárhelyi, Paul (Ingenieur, geb. zu Szepesolasz 1795, gest. zu Pesth am 8. April 1846). Aus ungarischer Adelsfamilie; sein Vater Matthias war Professor zu Miskolcz, seine Mutter Maria eine geborene Téglási-Bekk. Die Schulen besuchte Paul zu Miskolcz, Eperies und Pesth. Im Jahre 1819 erlangte er das Ingenieurdiplom und nahm nun Theil an den Regulirungsarbeiten des Flusses Körös, später an jenen der Donau. 1813 zum Director der Donauregulirungscommission in Ungarn ernannt, unternahm er zur weiteren Ausbildung in seinem Berufe größere Reisen und besuchte auch England, von wo er 1834 zurückkehrte. Nun begann er seine Arbeiten bei Orsova an der Donau, durchbrach die Felsen bei Szirinya und [299] eröffnete so den Donaudampfschiffen die neue Wasserstraße, welche sie noch zur Stunde befahren. Während die von ihm unternommenen Arbeiten in Vaskap minder günstig ausfielen, hatte er einen um so besseren Erfolg mit jenen, die er an der unteren Donau ausführte. Stephan Graf Széchényi, den die Wasserfrage Ungarns, namentlich die Donauschifffahrt, stark beschäftigte, hielt große Stücke auf Vásárhelyi, welcher seinen Gönner auf dessen Reisen öfter begleitete. 1837 wurde Vásárhelyi wirklicher königlicher Schifffahrtsingenieur und begann um diese Zeit mit den Vorarbeiten der Theißregulirung, deren Pläne und Entwürfe er sorgfältig nach vorangegangenen Messungen des Terrains und Besichtigung der Ufer gezeichnet hatte. 1846 als Director mit der Leitung der in Angriff zu nehmenden Regulirungsarbeiten betraut, starb er im vollsten Mannesalter von erst 51 Jahren, wodurch das großartige Werk für längere Zeit ins Stocken gerieth. Vásárhelyi veröffentlichte mehrere Fachartikel im „Athenaeum“ und im „Figyelmező“, so unter anderen: „Ueber Trajan’s Arbeiten an der unteren Donau“, „Ueber die Pesth-Ofener Kettenbrücke“, „Die Felsen bei Vaskap“, „Die Canalisirung Ungarns“. Die ungarische Akademie der Wissenschaften erwählte ihn 1831 zum correspondirenden, 1838 zum wirklichen Mitgliede. Als solches behandelte er in der Antrittsrede die ungarische Schifffahrtsfrage, welche auch später in den Sitzungen der Akademie wiederholt den Gegenstand seiner Vorträge bildete. Selbständig gab er nur, bald nach Beendigung seiner Studien, folgende Schriften heraus: „Introductio in praxim triangulationis“ (Budae 1827) und „Auflösung einiger wichtiger Aufgaben als Beitrag zur geometrischen Triangulirung“ (Ofen 1827, 8°.). In seinem Nachlasse fanden sich verschiedene Arbeiten über Eisenbahnen, Canäle und über das Zustandekommen des Donau-Theiß-Canals.

Magyar tudós Társaság Évkönyvei, Bd. VIII (1845/47), S. 96: Erinnerung von Franz Toldy; ebd., S. 81: Gedächtnißrede von Alexander Győri. – Magyar Mérnök. Egyesület közlönye (Pesth) Bd. I, 1867, S. 5: Nekrolog von Karl Herrich. – Jelenkor. Politikai és társas élet Encyklopaediája, d. i. Die Gegenwart. Politische und Real-Encyklopädie (Pesth 1858, Heckenast, gr. 8°.) S. 95. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Feenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1846, Gustav Emich, 8°.). Zweiter (den ersten ergänzender) Band, S. 361.
Porträt. Lithographie (von Marastoni?) auf dem zweiten Blatte des Gruppenbildes in Folio: „Magyar irók arczképcsarnoka“.