BLKÖ:Vindys, Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vinelli, Arminio
Band: 51 (1885), ab Seite: 25. (Quelle)
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Vindys, Joseph (theologischer Schriftsteller, geb. zu Reichenau im Bunzlauer Kreise Böhmens am 15. October 1782, gest. zu Nechánitz im Königgrätzer Kreise am 24. December 1857). Das Gymnasium und die Humanitätsclassen besuchte er zu Leitmeritz, dann setzte er die Studien zu Brünn und zuletzt an der Prager Hochschule fort, auf welcher er die Philosophie und Theologie beendete. Nachdem er am 30. August 1806 die Priesterweihe empfangen hatte, nahm er eine Erzieherstelle in der Familie des Grafen Schaffgotsch zu Bělohrad an, als aber sein Zögling bald darauf starb, folgte er Anfangs 1807 einem Rufe als Caplan nach Opočno. Noch im nämlichen Jahre wurde er von seinem Bischof nach Zwole zur Administration der dortigen Localie geschickt, an welcher er bis zur Ankunft des neuen Seelenhirten verblieb, worauf er als Caplan nach Opočno zurückkehrte und in dieser Eigenschaft bis Mitte 1810 wirkte. Hierauf erfolgte seine Ernennung zum Administrator der Localie Straćow und später zum wirklichen Pfarrer an derselben. Im December 1816 wieder berufen, die Pfarre zu Choteboř für den dortigen Pfarrer, der in Ruhestand übergetreten war, zu versehen, ging er von da Ende 1820 als Pfarrer nach Nechánitz bei Bystřic, wo er 37 Jahre als solcher wirkte. In der Zwischenzeit fungirte er auch als Secretär des Vicariats und der Schuloberaufsicht des Neu-Bydžover Kreises und erhielt 1830 die Würde eines bischöflichen Notars. Vindys war als geistlicher Schriftsteller thätig und gab heraus: „Řeč v čas cholery s potahem na bludné i škodlivé smýslení mnohých“, d. i. Rede zur Zeit der Cholera mit Hinblick auf die irrigen und schädlichen Meinungen Vieler u. s. w. Königgrätz 1831, Pospíšil, 8°.); – „Katechismus římský na rozkaz církevního sněmu Tridentského….. v 4 dělech nyní přeložený…“, d. i. Der römische Katechismus im Auftrag des kirchlichen Concils zu Trient….. in 4 Theilen nunmehr übersetzt (ebd. 1841, 8°.). Außerdem veröffentlichte er einige pädagogische Artikel in „Přítel mládeže“, d. i. Jugendfreund, und in „Vídenské listy“, d. i. Wiener Blätter.

Šembera (Alois Vojtěch). Dějiny řeči a literatury česko-slovanské. Vek novější, d. i. Geschichte der čechoslavischen Sprache und Literatur. Neuere Zeit (Wien 1868, gr. 8°.) S. 304.