BLKÖ:Wřesowitz-Sekerka, die Grafen von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Wřesowitz, Jakaubek von | ||
Band: 58 (1889), ab Seite: 200. (Quelle) | |||
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[201] des herzoglichen Forstmeisters Howora daran gehindert, wurden die Verschwörer alle, mit Ausnahme des Rädelsführers Rochan, der rechtzeitig entfloh, am Orte der That an den Bäumen aufgeknüpft. Einen neuen nicht minder greulichen Verrath plante Schiba Wřesowitz gegen Herzog Ulrich im Jahre 1019, als er ihn auf sein Schloß Strzizkowitz zu Gaste bat, wo der Herzog während der Mahlzeit niedergemacht werden sollte. Aber dieser witterte Verrath und lehnte die unheimliche Einladung ab. Doch aber blieb er vor den Nachstellungen dieses Geschlechtes nicht sicher, bis die Verräthereien desselben zu Tage kamen und der Anstifter aller Greuel, Rochan, aufs furchtbarste zu Tode gemartert wurde. Fünfthalb Jahrhunderte hatte dieses Geschlecht seine Anschläge gegen die rechtmäßigen Fürsten des Landes, deren es mehrere ermordete, fortgesetzt, bis es endlich gezwungen wurde, Böhmen zu verlassen, worauf es in Polen eine Zuflucht fand. Daselbst nahmen die Wřesowitz, wie Okolski schreibt, den Namen Oksza an und gelangten zu hohen Würden und Ehren. So stammt der berühmte Bischof von Krakau, Nanker (gest. 10. April 1341), aus dieser Familie. Doch hatten sie ihr Stammland Böhmen nicht für immer verlassen, denn zu Beginn des 15. Jahrhunderts taucht dort eine merkwürdige Persönlichkeit dieses Geschlechtes:
Wřesowitz-Sekerka, die Grafen von. Eine uralte čechische Familie, deren Geschichte, in den ersten Jahrhunderten und auch im Mittelalter eine schauerliche an Gewalt und Mordthaten reiche, erst später einen milderen Charakter annimmt. Die Schreibung des Namens ist eine ungemein mannigfaltige und wechselt mit Wrschowetz, Werssowitz, Wreschowitz, Wersewitz, Wersowitz, Werschowitz, Werschowetz, Verschowitz, so daß es dem Geschichtsschreiber, der denselben immer wieder anders geschrieben findet, schwer wird, den laufenden Faden in der Geschichte des Geschlechtes festzuhalten. Dasselbe soll um 644 aus Croatien nach Böhmen gekommen sein und sich daselbst angesiedelt haben. Libussa prophezeite: daß ihre Nachkommen viele Noth von diesem Geschlechte zu erdulden haben würden, und so geschah es auch. Schon einer der ersten Sprossen desselben langte nach der böhmischen Krone, suchte um 710 die Nachkommen des Primislaus zu vertilgen, oder Böhmen in die Hände der Polen zu bringen. Ein Krzesomil Wřesowitz mußte wegen Verrathes an seinem Herzog zur Strafe sich mit dem eigenen Schwert erstechen; ein Zianda, der um 810 lebte, schoß während der Mahlzeit nach seinem Herzog und wurde zur Strafe für solchen Hochverrath geviertheilt. Später, 887, verband sich die ganze Sippe, das herrschende böhmische Königshaus zu vertilgen und die Herrschaft an sich zu reißen. Als der verbrecherische Plan verrathen worden, büßten ihn mehrere aus der Familie mit dem Strange. Im Jahre 1003 complotirten die Wřesowitz wider Herzog Jaromir, den sie im Walde meucheln wollten, aber durch Dazwischenkunft