BLKÖ:Wagner, Franz Bernhard

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wagner, Friedrich
Band: 52 (1885), ab Seite: 96. (Quelle)
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15. Wagner, Franz Bernhard (gelehrter Theolog, geb. zu Königinhof in Böhmen am 15. October 1760, Todesjahr unbekannt). Der Sohn eines Bürgers, begann er, 13 Jahre alt, seine Studien in Stadt Steyr, setzte dieselben als Seminarist am Lyceum in Linz fort und vollendete sie im Generalseminar zu Wien. Aus dieser Anstalt trat er 1786 in das Benedictinerstift zu den Schotten in letztgenannter Stadt und erlangte nach abgelegter Ordensprofeß am 1. Jänner 1788 die Priesterweihe. 1791 wurde er im Stifte zum Novizenmeister ernannt, [97] in welcher Stelle er drei Jahre verblieb, sich während dieser Zeit für die theologische Doctorwürde vorbereitend und im letzten Jahre noch die Schul- und Kirchenkatechese im Stifte versehend. Hierauf in Schottenfeld in der Seelsorge verwendet, erhielt er gegen Ende 1793 im Concurswege die Professur der Kirchengeschichte am theologischen Studium in Linz, supplirte nebenbei 1800 und 1801 in der Philosophie, mehrere Jahre im Kirchenrechte und fungirte auch längere Zeit als akademischer Prediger. 1801 erlangte er an der Wiener Hochschule die theologische Doctorwürde. 1808 und 1809 war er Rector des Lyceums zu Linz. Noch vor Schluß des Schuljahres 1809 erfolgte seine Ernennung zum Administrator der Stiftspfarre Zellerndorf in Niederösterreich; 1813 wurde er Consistorialrath in Linz und im Mai 1814 Pfarrer zu Weißendorf. In Würdigung seiner während einer siebzehnjährigen Lehrthätigkeit erworbenen Verdienste erhielt er am 26. März 1810 die große goldene Civilverdienstmedaille mit Kette. Im Druck gab er Folgendes heraus: „Uebersicht des Kirchenrechtes zu Vorlesungen“ (Linz 1798, 8°.); – „Predigten bei dem akademischen Gottesdienste in Linz“ (Linz 1809, 8°.). Nach Kayser’s „Bücherlexikon“ wäre er auch der Herausgeber der periodischen Schrift: „Der Sieg des Kreuzes. Zeitschrift für Religion und Kirchengeschichte“, wovon bei Wesché in Frankfurt a. M. im Jahre 1825 vier, 1826 zwölf Hefte erschienen sind. Doch vermuthen wir, daß nicht unser Wagner, sondern ein anderer Träger dieses Namens genannte Schrift herausgegeben habe. Auch berichtet Waitzenegger von einem historischen Beitrage F. B. Wagner’s zu einem größeren Werke. Jedoch bezeichnet er diesen Beitrag nicht näher, sondern bemerkt nur, daß derselbe gedruckt worden sei.

Waitzenegger (Franz Joseph). Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon der deutschen katholischen Geistlichkeit (Landshut 1820, Joseph Thoman, 8°.) Bd. II, S. 472.