BLKÖ:Wahlburg, Wilhelm

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wahliß, Ernst
Band: 52 (1885), ab Seite: 139. (Quelle)
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Wahlburg, Wilhelm (Arzt, geb. in der Provinz Posen 1759, gest. zu Warschau am 20. März 1823). Ein Sohn schwedischer Eltern, welche sich in Polen niederließen, beendete er die unteren Schulen und das Gymnasium in Posen, dann aber widmete er sich an der Wiener Universität dem Studium der Medicin. Bei Ausbruch des bayrischen Erbfolgekrieges 1778 mußte er dasselbe aussetzen und eine Feldscherstelle im Lazareth zu Prag übernehmen. Nach Beendigung des Krieges kehrte er zu seinen Studien zurück, dann unternahm er wissenschaftliche Reisen, auf denen er mehrere deutsche Hochschulen und auch die namentlich auf medicinischem Gebiete berühmte Universität Leiden besuchte. Hierauf zum Doctor promovirt, diente er als Oberarzt in der österreichischen Armee, und zwar längere Zeit im Militärspital zu Temesvár, und wurde auch als Mitglied der ärztlichen Hofkriegscommission zugezogen. Dann erging an ihn der Auftrag, an der moldauischen Grenze die Vorkehrungen zur Abwehr der daselbst herrschenden Pest zu treffen, und nachdem er auch diese Aufgabe erledigt hatte, erhielt er die Professur der chirurgischen und Hebammen-Klinik an der Universität in Krakau. Zur Zeit der Errichtung des Herzogthums Warschau zum Feldarzte ernannt, machte er als solcher den Feldzug 1812 mit, wurde 1818 erster Professor der Geburtshilfe an der Universität zu Warschau, dann Director der gynäkologischen Klinik und zuletzt Assessor bei dem obersten medicinischen Collegium des Königreichs. In dieser Stellung starb er im Alter von 64 Jahren. Im Druck erschien von ihm: „Merkwürdiger und seltener Fall einer Empfängniss ausser der Gebärmutter und ihr Ausgang“ (Berlin 1819).

Encyklopedyja powszechna, d. i. Allgemeine polnische Real-Encyklopädie (Warschau 1867, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XXVI, S. 314.