BLKÖ:Weichs an der Glan, die Freiherren, Genealogie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 53 (1886), ab Seite: 252. (Quelle) | |||
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Friedrich und zwei Töchter, Karoline, und Stephanie Henriette. Freiherr Karl (geb. 24. Mai 1829, gest. 15. October 1872) war Besitzer der Herrschaften Walchen, Wildenhaag, Litzelberg und Ober-Bergham in Oberösterreich, k. k. Oberlieutenant in der Armee, Landstand im Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns, Ehren-Vicepräsident der Société universelle pour l’encouragement des arts et de l’industrie zu London und wirkliches Mitglied mehrerer patriotischer Vereine. Er vermälte sich am 17. October 1853 mit Gabriele geborenen Freiin Zeßner von Spitzenberg (geb. 27. Juni 1831). Aus dieser Ehe stammen die Söhne Heinrich (geb. 1. Februar 1856, †) und Friedrich (geb. 16. November 1858, †) und die Töchter: Therese (gest 16. August 1857, Marie (geb. 18. Februar 1861), Sophie (geb. 22. Juli 1863) und Gabriele (geb. 22. October 1854). Von Letzterer erschien 1875 unter dem Titel: „Lose Blätter“ (Salzburg, Ferd. Dürr) eine nicht gewöhnliches Talent verrathende Schrift, halb Tagebuch, halb novellistisch, ohne kunstgerechte Anlage, ohne irgend eine herkömmliche Form, doch von einer seltenen Tiefe des Gefühls, voll bitterer Wehmuth und herber Anschauung. Baronesse Gabriele vermälte sich später mit einem Herrn von Polt, starb aber nach kurzer Ehe 1884 im Wochenbette. – Ueber des Freiherrn Karl Bruder, Friedrich, siehe die biographische Skizze S. 250. Die Schwestern dieser beiden Freiherren sind durch ihre Gatten an Oesterreich geknüpft: es vermälte sich Baronesse Karoline am 21. September 1853 mit Karl von Pausinger und ihre Schwester Stephanie Henriette (geb. 1. März 1828) am 8. Mai 1848 mit Felix von Pausinger, einem Vetter Franz von Pausinger’s [Bd. XXI, S. 380, Qu.), des berühmten Thiermalers und Begleiters des Kronprinzen Rudolf auf dessen Reise nach Aegypten. Stephanie Henriette ist eine vortreffliche Blumenmalerin, die seit längerer Zeit mit ihrem Gatten, der sein Besitztum Kogl in Oberösterreich verkauft hat und nach Bayern übersiedelt ist, in München, im Sommer aber in Pörtschach am Wörthersee in Kärnten lebt. – Wer über Abstammung. Genealogie und heutigen Stand der verschiedenen Linien Weichs-Glan, Weichs-Rösberg, Weichs-Wenne (Geistern), die für dieses Werk belanglos sind, und über das Wappen sich Kenntniß verschaffen will, vergleiche das „Gothaische genealogische Taschenbuch der freiherrlichen Häuser“, Jahrgänge 1856, S. 740, 1857, S. 827, 1862, S. 873, dann aber den ausführlichen Artikel im Zedler’schen “Universal-Lexikon“ Band LIV, Sp. 205 u. f., mit reicher Quellenangabe.
Zur Genealogie der Freiherren Weichs an der Glan. Die Weichs, welche eines der ältesten und vornehmsten Geschlechter Alt-Bayerns sind, treten erst ~ wenn wir Wolfgang Siegmund von Weichs ausnehmen, der sich in der Belagerung Wiens 1529 auszeichnete und beim Abzuge der Türken deren bei Korneuburg mehrere erschlug, mehrere in Kirchen, wohin sie sich flüchteten, verbrannte – in der neuesten Zeit durch die Kinder des Freiherrn Clemens zu Oesterreich in einige Beziehung. Letzterer (geb. 16. März 1793, gest. zu Wien im Jänner 1838), früher Hoftheater-Intendant zu München, zuletzt Obersthofmeister Ihrer Majestät der Königin von Griechenland, war zweimal vermält: erstens mit Stephanie geborenen Enders (gest. 24. Mai 1824), zweitens seit 6. April 1823 mit Dorothea geborenen Enders, †. Nur aus zweiter Ehe stammen zwei Söhne, Karl und