BLKÖ:Weinrich, Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 54 (1886), ab Seite: 62. (Quelle)
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Noch sind zwei Polen mit diesem deutschen Namen, Beide um ihre Kirche hochverdiente katholische Priester, erwähnenswerth, und zwar:

1. Johann Weinrich, durch zwei Jahrzehnte, von 1503 bis 1522, Abt des berühmten nächst Krakau gelegenen Cistercienserklosters Mogila, in welchem Wanda, Tochter des Krakus, des Gründers der Stadt Krakau, ihre letzte Ruhestätte fand, nachdem sie der Verbindung mit einem ihr verhaßten Fürsten, zu welcher das Volk sie zwingen wollte, durch den Tod in den Fluthen der Weichsel sich entzogen hatte. Weinrich trat in genanntes Kloster, in welchem er an der Seite seines Abtes Johann Taczel die Stelle des Unterschatzmeisters versah. Nach dem am 8. December 1503 erfolgten Tode seines Oberen wurde er durch die Wahl seiner Mitbrüder der 24. Abt des berühmten Stiftes. Unter seinen Vorgängern war dasselbe um einen großen Theil seines Besitzes durch Sorglosigkeit der Verwaltung gekommen. Weinrich richtete sein Augenmerk zunächst darauf, von den unberechtigten Besitzern Alles zurückzufordern, worüber sie das Besitzrecht nicht ausweisen konnten; dann befreite er das Stift von den Schulden, welche durch schlechte Verwaltung der Vorgänger sich in ansehnlicher Höhe gehäuft hatten. Den von Zerstörung bedrohten Theil der Klosterkirche ließ er neu herstellen und veranlaßte dann die zweite Einweihung. Unter diesem Abt lebte der Chronist Nicolaus, der, selbst ein Mönch des Stiftes, die Aufzeichnungen niederschrieb, welche die älteste Vergangenheit desselben betreffen. Unter Weinrich vollzog sich auch die brüderliche Vereinigung der Mönche von Mogila mit jenen des berühmten Benedictinerklosters zu Tyniec, zur wechselseitigen Theilnahme an den geistlichen Gütern und Verpflichtung zum Gebet für die Verstorbenen. –