BLKÖ:Weittenthal Karl Sebastian Kleinpauer Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 54 (1886), ab Seite: 209. (Quelle)
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Weittenthal Karl Sebast. Kleinbauer Freih. (k. k. Oberst, geb. zu Mailand 9. August 1717, gest. zu Gratz 24. März 1793). In Rede Stehender, dessen Vater, des Namens Kleinpauer, 1688 als Lieutenant bei Mannsfeld-Infanterie Nr. 24 diente und als kaiserlicher Oberkriegscommissär starb, trat frühzeitig in das Infanterie-Regiment Lothar Graf Königsegg Nr. 54, in welchem er, erst 21 Jahre alt, bereits als Hauptmann in den Schlachten und Gefechten bei Mehadia, Kornia, Semendria, Widdin und Kroczka 23. Juli 1738 gegen die Türken kämpfte. Dann focht sein Regiment gegen Bayern im österreichischen Erbfolgekriege 1741–1743, in welchem er den starken Paß Wasserfall nahm, nachdem er die aus Infanterie und hundert Schützen bestehende Besatzung niedergemacht und sechs Blockhäuser in Brand gesteckt hatte. Am folgenden Tage erstürmte er Reichenhall, darauf das Schloß Marquardstein, und bei der Einnahme Münchens durch die kaiserlichen Truppen 1743 drang er mit seiner Mannschaft der Erste in die Stadt ein. Im Feldzuge 1745 zeichnete er sich in den Schlachten bei Strigau, Trautenau und Kesseldorf, später in den Niederlanden bei Turgau aus. Als Oberst wurde er mit Diplom ddo. Wien 16. April 1759 in Anerkennung seiner in den Feldzügen geleisteten Waffendienste in den Reichsfreiherrnstand mit dem Prädicate von Weittenthal erhoben, dessen sich in der Folge die Familie als des eigentlichen Namens bediente. Freiherr Karl Sebastian vermälte sich mit Maria Josepha geborenen Losy von Losenau, aus welcher Familie der berühmte Oberst Ludwig Losy von Losenau stammt, der in Hermannstadt am 11. Februar 1849 an den bei Piski (9. Februar 1849) empfangenen Wunden [210] den Heldentod fürs Vaterland starb, Ueber die aus des Freiherrn Ehe hervorgegangenen Kinder, wie über den heutigen, im Mannesstamme auf zwei Augen ruhenden Familienstand vergleiche die unten folgende Stammtafel. Nebenbei sei bemerkt: ein Baron Weittenthal erscheint auf der Jahresausstellung in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna 1839 mit einem in Bleistift gezeichneten Porträt.

Wappen. Halb senkrecht und quer getheilt (3 Felder) mit blauem Mittelschild. In diesem letzteren sind 3 (2 über 1) schwebende goldene Sterne zu sehen. 1: in Gold ein schwarzer Adler, dessen rechter Flügel mit einem goldenen M, der linke mit einem goldenen T (Namenszug der Kaiserin Maria Theresia) belegt ist; 2: in Schwarz ein zum Kampf gerichteter goldener Löwe; 3: in Silber ein schrägelinker goldener Balken, auf welchem der Länge nach ein golden gefaßter blanker Degen mit nach oben gewendeter Spitze liegt. Auf dem Schilde ruht die Freiherrenkrone, auf welcher drei Turnierhelme sich erheben. Aus der Krone des rechten wächst ein vorwärts gekehrter geharnischter Mann hervor, der in der Rechten ein blankes Schwert hält, während er die Linke in die Seite stemmt; auf der Krone des mittleren Helmes steht ein schwarzer Adler, auf jener des dritten sieht man einen einem ledigen rothen Fluge eingestellten gerade in die Höhe gerichteten geharnischten Arm, welcher in der Hand einen blanken Degen senkrecht emporhält. Helmdecken. Die des rechten Helmes sind schwarz mit Gold, die des mittleren rechts schwarz mit Gold, links roth mit Silber und die des linken Helmes roth mit Silber unterlegt.
Stammtafel der Freiherren von Weittenthal.
Karl Sebastian Kleinpauer
erster Freiherr von Weittenthal [S. 209]
geb. 9. August 1717, † 24. März 1793.
Maria Josepha Losy von Losenau.
Karl,
k. k. Hofzahlmeister
geb. 12. September 1783,
† 12. Juli 1846.
Francisca Edle von Schleichhart
von Wiesenthal
geb. 11. September 1792.
Maria Josepha
geb. 30. Juni 1782,
† 18. December 1783.
Alois, Fähnrich
geb. 9. December 1786,
† 25. März 1806.
Franz
geb. 25. Juni 1818.
Karl, Hauptmann-Auditor
geb. 14. Mai 1824,
† 8. April 1861.
Pauline Varga von Décsi
geb. 29. Juni 1829.

Adele
geb. 6. August 1857.
Amalie
geb. 6. Februar 1813
Ludovica
geb. 31. Mai 1814.