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BLKÖ:Losy von Losenau, Ludwig von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 59. (Quelle)
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Losy von Losenau, Ludwig von (k. k. Oberst, geb. zu Zamosc in Russisch-Polen im Jahre 1793, gest. zu Hermannstadt 11. Februar 1849). Entstammt einer ansehnlichen, in Böhmen begüterten Familie, von der ein Zweig die gräfliche Würde besitzt. Des Obigen Großvater, Anton von Losy (gest. 1762) war Oberst des Oguliner 3. Grenz-Regiments, wurde im siebenjährigen Kriege oft mit Auszeichnung genannt und namentlich durch die Einnahme von Wittenberg (21. August 1759) bekannt. Ludwig L., des Obigen Enkel, begann im November 1810, damals 17 Jahre alt, die militärische Laufbahn, und zwar im ehemaligen 3. Chevaux-legers-Regimente, in das er als Cadet eintrat. Er machte mit dem Regimente einen Theil der Befreiungskriege mit und rückte, nach erfolgtem Frieden, im October 1815 zum Unterlieutenant vor. Zumeist in Polen und später durch viele Jahre in Siebenbürgen stationirt, wurde L. im Juni 1830 Rittmeister, im Mai 1842 Major, am 1. Juni 1848 Oberstlieutenant und am 1. Jänner 1849 Oberst und Commandant desselben Truppenkörpers, dem er nahezu an 30 Jahre angehört hatte. Eine Episode aus Losy’s erster Dienstzeit, bildet seine Gefangennehmung im Feldzuge 1812 gegen Rußland, der ersten Campagne, die er mitmachte. Er wurde nämlich bei dem Ueberfall bei Nieswiecz kriegsgefangen und mit der übrigen Mannschaft in das Innere von Rußland transportirt. So kam er nach Kiew und war bei der sehr nothdürftigen Verpflegung der Kriegsgefangenen von Seite Rußlands gezwungen, sich durch Unterrichtertheilen in französischer Sprache seinen Lebensunterhalt zu erwerben. Erst nach zwei Jahren wurde L. in seine Heimat entlassen. Im siebenbürgischen Winterfeldzuge 1848/49 als Commandant seines Regiments bewährte sich L. als einer der ausgezeichnetsten Helden der österreichischen Armee. Leider war seine Wirksamkeit nur von kurzer Dauer, weil das Todesgeschoß ihn vor der Zeit den Reihen seiner tapferen Reiter entriß. Zuerst that sich L. besonders bei Hermannstadt (21. Jänner 1849) hervor, wo er den linken österreichischen Flügel commandirte. Der blutige Kampf der Oesterreicher gegen Bem hatte von 7 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittags gedauert und war von beiden Seiten mit gleichem Muthe und gleicher Tapferkeit gefochten worden. Bem sah sich genöthigt, seine Stellung vor Hermannstadt aufzugeben und sich in das drei bis vier Stunden entfernte Stolzenburg zurückzuziehen. Noch einmal – wenige Wochen später – bewährte Oberst L. bei Piski (9. Februar) seine schon erprobte Tapferkeit. Es war diese Schlacht, welche von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends gedauert, die blutigste des siebenbürgischen Feldzuges und Oberst Losy eines der Opfer derselben. An der Spitze einer Abtheilung seiner Reiter schwer verwundet, wurde er nach Hermannstadt gebracht, wo er aber am 11. Februar seiner Wunde erlag. Als Bem die Nachricht von Losenau’s Falle, der einst sein Schulgefährte war, erhielt, äußerte er noch auf dem Schlachtfelde von Piski: „die österreichische Armee habe einen Verlust erlitten, den sie mit tausend anderen Köpfen nicht aufzuwiegen im Stande wäre“. Die siebenbürgische Armee ließ dem gefallenen Helden in Karlsburg ein Denkmal errichten, [60] dessen Grundstein von Sr. Majestät dem Kaiser Franz Joseph selbst gelegt, und welches am 31. März 1853 feierlich enthüllt wurde.

Oesterreichischer Soldatenfreund. Zeitschrift für militärische Interessen. Herausg. von J. Hirtenfeld und Dr. H. Meynert (Wien, gr. 4°.) V. Jahrg. (1852), S. 408 [nach dieser Mittheilung zu Zamosc im Jahre 1793 geboren]; – derselbe, VI. Jahrg. (1853), S. 261: „Einweihung des dem Obersten Losy errichteten Monumentes“; – derselbe (unter dem Titel „Militär-Zeitung“), XIV. Jahrg. (1861), S. 269 [nach dieser Mittheilung ist L. in Galizien geboren]. – Losenau-Denkmal. In das von der siebenbürgischen Armee zum Andenken an den in Folge der Verwundung in der Schlacht bei Piski in Siebenbürgen verstorbenen Obersten Losy von Losenau bei Karlsburg errichtete Denkmal wurden folgende zwei Denkschriften eingelegt: 1) Ludwig Losy von Losenau, dem tapfern k. k. Obersten und Commandanten des Chevauxlegers-Regiments Nr. 3, Erzherzog Ferdinand Max, treu seinem Kaiser am 9. Februar 1849 an der Spitze einer Abtheilung seiner wackeren Reiter in dem mörderischen Gefechte an der Brücke bei Piski von einer feindlichen Kugel tödtlich getroffen, am 11. desselben Monats in Hermannstadt gestorben, als Denkmal seiner Gediegenheit und seines Heldenmuthes, das k. k. siebenbürgische Armeecorps. In dessen Namen zu Karlsburg am 23. Juli 1852 Karl Fürst zu Schwarzenberg m. p., k. k. FML. und Commandant des 12. Armeecorps; – 2) Es gereicht meinem Herzen zur vollen Befriedigung, durch die eigenhändige Grundsteinlegung zu dem Monumente des in der Nähe dieser heldenmüthig vertheidigten Festung auf dem Schlachtfelde gefallenen Obersten von Losenau Meiner treuen und tapfern Armee einen wiederholten Beweis zu geben, wie sehr ich dieselbe auch in ihren gefallenen Helden ehre. Karlsburg am 23. Juli 1852, Franz Joseph m. p.