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BLKÖ:Welsperg, Karl Joseph Anton Graf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 54 (1886), ab Seite: 249. (Quelle)
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3. Karl Joseph Anton Graf (geb. 1. März 1779, gest. zu Purkersdorf bei Wien am 12. October 1873). Mit noch zwei jüngeren Brüdern, Philipp und Heinrich, kam er im März 1790 in die damals berühmte Stuttgarter Karlsschule, deren Zöglinge insbesondere dadurch einige Berühmtheit erlangten, daß Friedrich Schiller ihr College gewesen. Nun, zur Zeit, als Graf Karl daselbst eintrat, hatte Schiller, der in dieser merkwürdigen Anstalt von 1773–1780 geweilt, dieselbe bereits seit einem Decennium verlassen, innerhalb dessen er seine größten Werke schuf. Doch fielen die Strahlen seines Ruhmes noch auf Alle, welche die Luft jener Räume athmeten, die Dielen jener Gemächer traten, in denen der große Dichter, wenn auch bereits vor Jahren, geathmet und gewandelt. Graf Karl Joseph Anton war also auch ein Zögling dieser berühmten Karlsschule und widmete sich, nachdem er sie verlassen, dem Staatsdienste in der politischen Sphäre und wurde zuletzt wirklicher geheimer Rath und Gubernial-Vicepräsident in Laibach. Nach seinem Uebertritte in den Ruhestand lebte er lange Zeit in Fiume und starb im hohen Alter von 94 Jahren zu Purkersdorf bei Wien. Der Nachricht von seinem Tode wurde noch beigefügt, daß er einer der letzten Karlsschüler gewesen. Thatsächlich waren der Generallieutenant Freiherr von Röder, Graf Welsperg und Freiherr Karl von Gemmingen-Guttenberg 1867 die drei letzten Karlsschüler. Ersterer starb am 14. December 1867, und als Graf Welsperg 1873 das Zeitliche segnete, überlebte ihn nur noch Freiherr von Gemmingen-Guttenberg. Graf Karl Joseph Anton war, wie aus der Stammtafel ersichtlich, zweimal vermält. Nur aus seiner ersten am 19. Mai 1807 geschlossenen Ehe mit Henriette geborenen Freiin von Türkheim (gest. 4. März 1840) sind Kinder, und zwar drei Söhne und drei Töchter vorhanden. Von ersteren pflanzte nur der älteste, Graf Eugen, den Stamm fort. –