BLKÖ:Werner (Kurfürst und Erzbischof von Mainz)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Wernhardt, Paul Freiherr | ||
Band: 55 (1887), ab Seite: 100. (Quelle) | |||
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Habsburger auf ihren Incognitoreisen anzunehmen lieben, war er vor seiner 1260 erfolgten Wahl zum Erzbischofe Dompropst in Mainz gewesen. Als er sich, um das Pallium in Rom zu holen, durch die Schweiz dahin begab, gab ihm Rudolf, damals noch Graf von Habsburg, der unruhigen Zeiten wegen durch die Schweiz das Geleite. Bei der infolge der inneren Wirren und der Machtlosigkeit mehrerer Zwischenkönige herrschenden Ordnungs- und Gesetzlosigkeit während des Zwischenreiches (1257–1273) lenkte Erzbischof Werner die Aufmerksamkeit der Kurfürsten bezüglich der Kaiserwahl auf den Grafen von Habsburg, und als dieselben die Besorgniß nicht verhehlten, daß ein Graf doch nicht die erforderliche Macht besitzen möchte, um dem herrschenden Unwesen zu steuern, ermüdete er, der den Grafen genau kannte, trotzdem nicht, die Kurfürsten zu dessen Gunsten zu stimmen und sie durch Vorstellungen von ihrem Widerstreben abzubringen. Endlich gelang es ihm auch zum Heile des Reiches, das unter Rudolf zu einer ungeahnten Machtfülle erstarkte. Ueberhaupt war Werner ein ebenso [101] weiser als streitbarer Kirchenfürst; er bemächtigte sich nach siegreichem Kampfe der Grafen von Spanheim. als sie ihm in gerechter Sache Widerstand leisteten; vertrieb die Juden, als man sie beschuldigte, geweihte Hostien entheiligt und Christenkinder geschlachtet zu haben, aus Mainz; ging den Erfurtern, als sie die Geistlichkeit bedrängten, entschieden zu Leibe. Im Jahre 1284 starb er, den Ruhm eines großen und weisen Kirchenfürsten hinterlassend. [Lebensbeschreibung aller Erzbischöfe und Churfürsten zu Mainz, S. 297 u. f.]
21. Auch sei hier Werner’s, des Kurfürsten und Erzbischofs von Mainz, in Kürze gedacht, der mit den Geschicken des Kaiserstaates zur Zeit dessen Werdens innig verflochten ist. Ein Sproß des Geschlechtes der Grafen von Falkenstein aus der Wetterau, deren Namen die